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WARTEN SIE AUCH...?
Prolog:

Ein Mann steht an einer Bushaltestelle.
Unangenehmer, kalter Westwind, begleitet von leichtem Sprühregen, bläst über das Land.
Fröstelnd kuschelt sich der Wartende in seinen Mantel.
Ein Zweiter kommt hinzu; möchte ein Gespräch anfangen.
"Warten Sie auch?", stellt er die an sich törichte Frage. "Warten Sie auch?"
"Ja", sagt der Angesprochene, "ja, ich warte auch".

Jesu Gleichnis von den zehn Jungfrauen:

Zeitkrippe - Jesu Gleichnis von den zehn Jungfrauen

Zeitkrippe.
Jesu Gleichnis von den zehn Jungfrauen.
Dom Paderborn: Die fünf klugen Jungfrauen.

Dann wird das Himmelreich gleich sein zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen aus, dem Bräutigam entgegen.
Aber fünf unter ihnen waren töricht, und fünf waren klug.
Die törichten nahmen Öl in ihren Lampen; aber sie nahmen nicht Öl mit sich.
Die klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen samt ihren Lampen.
Da nun der Bräutigam verzog, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein.
Zur Mitternacht aber ward ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt; geht aus ihm entgegen!
Da standen diese Jungfrauen alle auf und schmückten ihre Lampen.
Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsere Lampen verlöschen.
Da antworteten die klugen und sprachen: Nicht also, auf daß nicht uns und euch gebreche; geht aber hin zu den Krämern und kauft für euch selbst.
Und da sie hingingen, zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür ward verschlossen.
Zuletzt kamen auch die anderen Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr, tu uns auf!
Er antwortete aber und sprach: Wahrlich ich sage euch: Ich kenne euch nicht.
Darum wachet; denn ihr wisset weder Tag noch Stunde, in welcher des Menschen Sohn kommen wird.
Matthäus, Kapitel 25, 1 - 13

1.

Die Aussage der Geschichte ist kurz und prägnant:

Warten Sie auch?

2.

Ist diese Geschichte Jesu wirklich so eng zu sehen, wie hier dargestellt, oder
"kommen wir doch alle, alle in den Himmel, weil wir so brav sind"?

In Gedanken gehe ich auf die Strasse und frage Menschen: "Warten sie auch?"
Die meisten tippen sich an die Stirn: "Hat wohl nicht mehr alle, der Alte!"
Manche warten jedoch wirklich: Auf das Glück, auf den grossen Lottogewinn, auf den Urlaub, auf Weihnachten, auf bessere Zeiten, ...

Aber, - ich habe falsch gefragt; fasse präziser nach: "Warten sie auch - auf JESUS?"
Ähnliche Reaktionen. Nur manchmal fragt einer: "Wohl von den Zeugen Jehovas, was?"
Oder ein Anderer: "Zu welcher Sekte gehören Sie denn?"

Anscheinend habe ich die Falschen gefragt.
Und meine Gedanken gehen in eine Kirche: "Sie warten doch sicher auch?"
"Ja", wird geantwortet," ja, wir warten auch: Auf das Ende von Unterdrückung und Ausbeutung der Menschen, auf eine Welt der Gerechtigkeit, auf Gleichberechtigung der Frauen, auf eine bessere Umwelt, auf Bewahrung der Schöpfung, auf ...
lasst uns zusammenwirken beim Bau der neuen Erde und bei den vielen Aufgaben auf die Hilfe Gottes hoffen."

Nur gelegentlich sagt einer schlicht: "Ja, ich warte auch, und freue mich - auf JESUS.

3.
Jesus spricht von zehn Jungfrauen.
Zehn also die Gesamtheit der Wartenden!

Und es gibt fünf kluge und fünf törichte Jungfrauen. Mathematisch präzise: jeweils 50%.

Parallel in Matthäus 24, 40 - 41 sagt Jesus:
Dann werden zwei auf dem Felde sein; einer wird angenommen, und der andere wird verlassen werden.
Zwei werden mahlen auf der Mühle; eine wird angenommen, und die andere wird verlassen werden.


Zu welchen 50% gehöre ich?

Zeitkrippe - Jesu Gleichnis von den zehn Jungfrauen

Zeitkrippe.
Jesu Gleichnis von den zehn Jungfrauen.
Dom Paderborn: Die fünf törichten Jungfrauen.


4.

In einer Gemeinde sind wir füreinander da. Über Jahre oder Jahrzehnte.
In Tat und Fürbitte.
Manche sprechen ganz offen vom "Wohlfühlverein".

Die zehn Jungfrauen, Jugendfreundinnen, wahrscheinlich bereits als Kinder mit der jetzigen Braut umher getollt, - manches gemeinsame Erlebnis, mancher gemeinsame Streich.
Nun warten sie. In dieser vertrauten Verbundenheit alter Freundschaft.

Und dann, - auf einmal ist es soweit! Der Bräutigam kommt!
Da merken die fünf "Törichten" plötzlich, dass ihren Lampen das notwendige Öl fehlt.
In alter Weise wenden sie an die "Klugen": "Nun helft uns doch mal eben aus, sonst können wir nicht mitkommen.
Nun seit mal nicht so, wir waren doch immer zusammen, haben so viel miteinander erlebt, haben uns doch immer ausgeholfen, haben doch immer wie Pech und Schwefel zusammengehalten, waren doch immer eine Gemeinschaft."

Und da dieses so harte "Nein!"
"Nein, das geht nicht, sonst reicht auch uns das Öl nicht mehr und wir kommen dann ebenfalls nicht zum Ziel!
Geht zum Krämer und kauft euch."

Aus mit dem "Wohlfühlverein"!

5.

Da wird also Hochzeit gefeiert.
Die Haustüre ist in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit bereits geschlossen.
Es ist ein sehr schönes, fröhliches Fest.

Die "Törichten Jungfrauen" waren inzwischen beim Krämer, hatten ihn aus dem Bett geholt, Öl gekauft.
Nun sind sie nachgekommen:
"Hallo, nun sind wir auch da! Macht mal auf, wir wollen mitfeiern, mitmachen, dabei sein! - Hallo!"
Der Hausherr geht an die Tür, guckt die Fünf an, meint ungehalten: "Was wollt ihr? Ich kenne Euch nicht!"

Dumm gelaufen!
Da hat man dazugehört, alles mitgemacht, sich eingesetzt, gewartet, ausgehalten, - bis einem die Augen zufielen.

Und nun?

6.

Eigentlich, ja eigentlich könnte ich mich jetzt ruhig zurücklehnen:
Glücklicherweise nur eine fiktive, frei erfundene Geschichte Jesu, ein Gleichnis, eine Parabel.
Aufatmen!
Aber nein! Die die Geschichte spricht mich an, zwingt mich zum Nachdenken.
Ja, ich bin erschrocken, schockiert, entsetzt, so wie viele der Zuhörer Jesu damals.
Denn eigentlich, - eigentlich möchte ich doch dabei sein - bei diesem Fest!

Epilog

Jesus vergleicht die Zeit seines Wiederkommens mit der Zeit Noahs:

Aber gleichwie es zur Zeit Noah's war, also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes.
Denn gleichwie sie waren in den Tagen vor der Sintflut, sie aßen, sie tranken, sie freiten und ließen sich freien, bis an den Tag, da Noah zu der Arche einging und achteten's nicht, bis die Sintflut kam und nahm sie alle dahin, also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes.
Matthäus 24, 38 ff


Dazu noch eine (frei erfundene) Geschichte:

Mächtig sperrt der neue Staudamm das Tal, zähmt den gelegentlich wilden Fluss, staut ihn zu einem wunderbaren, mächtigen See.
Prominente Gäste kamen zur Einweihung, waren stolz auf das Werk ihrer Hände. Sprachen in ihren Reden von der glücklichen Zukunft.

Doch dann, nicht lange später, die ersten Risse im Damm: Fehlerhafte Konstruktion oder schlechte Ausführung?

Es hatte viel geregnet in den letzten Wochen. Randvoll der See hinter dem Damm. Mächtig, unter gewaltigem Rauschen drückt das Wasser durch die grösser werdenden Risse. Die unterhalb liegende Ortschaft hatte man vorsorglich evakuiert.

Nur eine alte Grossmutter war geblieben, will nicht mehr fort. Den kleinen Enkel, dessen Eltern vor kurzem tödlich verunglückten, hat sie bei sich behalten.

Durch das Leckwasser des Dammes haben sich bereits überall kleine Bäche gebildet. Fröhlich bastelt der Kleine Wasserrädchen, die er in die grösser werdenden Rinnsale stellt.

Nur manchmal schreckt er auf, hat Angst, was wohl das arge Rauschen des Wassers im Hintergrund zu bedeuten hätte.
"Grossmutter, was ist das," fragt er dann besorgt, "was ist das für ein Krach?"

Aber die Grossmutter meint nur:
"Spiel' nur weiter mein Junge, spiel' nur weiter..."

................

Vielleicht sollten wir jetzt wirklich aufhören, mit "unseren Wasserrädchen zu spielen", auf das gewaltige, bereits überall zu hörende "Rauschen" achten, warten, uns bereit machen, - und uns freuen - auf die Wiederkunft unseres Herrn!

Zeitkrippe - Jesu Gleichnis von den zehn Jungfrauen - Wasserraedchen

"Wachtet auf", ruft uns die Stimme
der Wächter sehr hoch auf der Zinne,
"wach auf, du Stadt Jerusalem!
Mitternacht heisst diese Stunde";
sie rufen uns mit hellem Munde:
"Wo seid ihr klugen Jungfrauen?
Wohlauf der Bräut'gam kommt,
steht auf, die Lampen nehmt!
Halleluja! Macht euch bereit
zu der Hochzeit,
ihr müsset ihm entgegengehn!"
Zion hört die Wächter singen,
Das Herz tut ihr vor Freuden springen,
Sie wachet und steht eilend auf.
Ihr Freund kommt vom Himmel prächtig,
Von Gnaden stark, von Wahrheit mächtig;
Ihr Licht wird hell, ihr Stern geht auf.
Nun komm, du werte Kron,
Herr Jesu, Gottes Sohn!
Hosianna!
Wir folgen all zum Freudensaal
Und halten mit das Abendmahl.
Gloria sei dir gesungen
Mit Menschen- und mit Engelzungen,
Mit Harfen und mit Zimbeln schön.
Von zwölf Perlen sind die Tore
An deiner Stadt, wir stehn im Chore
Der Engel hoch um deinen Thron.
Kein Aug hat je gespürt,
Kein Ohr hat mehr gehört
Solche Freude.
Des jauchzen wir und singen dir
Das Halleluja für und für.


Zeitkrippe.
YouTube - Sissel Kyrkjebø - Wachet auf, ruft uns die Stimme (Bach) (live, 2005)


Text und Melodie: (Hans Sachs) Philipp Nicolai 1599

noten

Warten Sie auch...? - voll Freude...? - bereit...? - Öl dabei...?

Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich.
Matthäus 19, 26

Zeitkrippe - Kluge Jungfrau

Zeitkrippe.
Jesu Gleichnis von den zehn Jungfrauen.
Münster Strassburg - Kluge Jungfrau.
Bild: Herkunft nicht nachvollziehbar


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last update: warten.htm / 07.08.2011
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