La traduzione italiana è in fase di elaboratione.
The Italic translation is under construction.
Die italienische Übersetzung ist in Arbeit.
Benutzen Sie bitte: google translater
Prolog:
Ein Mann steht an einer Bushaltestelle.
Unangenehmer, kalter Westwind, begleitet von leichtem Sprühregen,
bläst über das Land.
Fröstelnd kuschelt sich der Wartende in seinen Mantel.
Ein Zweiter kommt hinzu; möchte ein Gespräch anfangen.
"Warten Sie auch?", stellt er die an sich törichte
Frage. "Warten Sie auch?"
"Ja", sagt der Angesprochene, "ja, ich warte auch".
Jesu Gleichnis von den zehn Jungfrauen:
Zeitkrippe.
Jesu Gleichnis von den zehn Jungfrauen.
Dom Paderborn: Die fünf klugen Jungfrauen.
Dann wird
das Himmelreich gleich sein zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen
und gingen aus, dem Bräutigam entgegen.
Aber fünf unter ihnen waren töricht, und fünf waren
klug.
Die törichten nahmen Öl in ihren Lampen; aber sie nahmen
nicht Öl mit sich.
Die klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen samt ihren
Lampen.
Da nun der Bräutigam verzog, wurden sie alle schläfrig und
schliefen ein.
Zur Mitternacht aber ward ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam
kommt; geht aus ihm entgegen!
Da standen diese Jungfrauen alle auf und schmückten ihre Lampen.
Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem
Öl, denn unsere Lampen verlöschen.
Da antworteten die klugen und sprachen: Nicht also, auf daß
nicht uns und euch gebreche; geht aber hin zu den Krämern und
kauft für euch selbst.
Und da sie hingingen, zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit
waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür ward verschlossen.
Zuletzt kamen auch die anderen Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr,
tu uns auf!
Er antwortete aber und sprach: Wahrlich ich sage euch: Ich kenne euch
nicht.
Darum wachet; denn ihr wisset weder Tag noch Stunde, in welcher des
Menschen Sohn kommen wird. Matthäus, Kapitel 25, 1 - 13
In Gedanken gehe ich auf die Strasse und frage Menschen: "Warten
sie auch?"
Die meisten tippen sich an die Stirn: "Hat wohl nicht mehr alle,
der Alte!"
Manche warten jedoch wirklich: Auf das Glück, auf den grossen
Lottogewinn, auf den Urlaub, auf Weihnachten, auf bessere Zeiten,
...
Aber, - ich habe falsch gefragt; fasse präziser nach: "Warten
sie auch - auf JESUS?"
Ähnliche Reaktionen. Nur manchmal fragt einer: "Wohl von
den Zeugen Jehovas, was?"
Oder ein Anderer: "Zu welcher Sekte gehören Sie denn?"
Anscheinend habe ich die Falschen gefragt.
Und meine Gedanken gehen in eine Kirche: "Sie warten doch sicher
auch?"
"Ja", wird geantwortet," ja, wir warten auch: Auf das
Ende von Unterdrückung und Ausbeutung der Menschen, auf eine
Welt der Gerechtigkeit, auf Gleichberechtigung der Frauen, auf eine
bessere Umwelt, auf Bewahrung der Schöpfung, auf ...
lasst uns zusammenwirken beim Bau der neuen Erde und bei den vielen
Aufgaben auf die Hilfe Gottes hoffen."
Nur gelegentlich sagt einer schlicht: "Ja, ich warte auch, und
freue mich - auf JESUS.
3.
Jesus spricht von zehn Jungfrauen.
Zehn also die Gesamtheit der Wartenden!
Und es gibt fünf kluge und fünf törichte Jungfrauen.
Mathematisch präzise: jeweils 50%.
Parallel in Matthäus 24, 40 - 41 sagt Jesus: Dann werden zwei auf dem Felde sein; einer wird
angenommen, und der andere wird verlassen werden.
Zwei werden mahlen auf der Mühle; eine wird angenommen, und
die andere wird verlassen werden.
Zu welchen 50% gehöre ich?
Zeitkrippe.
Jesu Gleichnis von den zehn Jungfrauen.
Dom Paderborn: Die fünf törichten Jungfrauen.
4.
In einer Gemeinde sind wir füreinander da. Über Jahre oder
Jahrzehnte.
In Tat und Fürbitte.
Manche sprechen ganz offen vom "Wohlfühlverein".
Die zehn Jungfrauen, Jugendfreundinnen, wahrscheinlich bereits als
Kinder mit der jetzigen Braut umher getollt, - manches gemeinsame Erlebnis,
mancher gemeinsame Streich.
Nun warten sie. In dieser vertrauten Verbundenheit alter Freundschaft.
Und dann, - auf einmal ist es soweit! Der Bräutigam kommt!
Da merken die fünf "Törichten" plötzlich,
dass ihren Lampen das notwendige Öl fehlt.
In alter Weise wenden sie an die "Klugen": "Nun helft
uns doch mal eben aus, sonst können wir nicht mitkommen.
Nun seit mal nicht so, wir waren doch immer zusammen, haben so viel
miteinander erlebt, haben uns doch immer ausgeholfen, haben doch immer
wie Pech und Schwefel zusammengehalten, waren doch immer eine Gemeinschaft."
Und da dieses so harte "Nein!"
"Nein, das geht nicht, sonst reicht auch uns das Öl nicht
mehr und wir kommen dann ebenfalls nicht zum Ziel!
Geht zum Krämer und kauft euch."
Aus mit dem "Wohlfühlverein"!
5.
Da wird also Hochzeit gefeiert.
Die Haustüre ist in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit bereits
geschlossen.
Es ist ein sehr schönes, fröhliches Fest.
Die "Törichten Jungfrauen" waren inzwischen beim Krämer,
hatten ihn aus dem Bett geholt, Öl gekauft.
Nun sind sie nachgekommen:
"Hallo, nun sind wir auch da! Macht mal auf, wir wollen mitfeiern,
mitmachen, dabei sein! - Hallo!"
Der Hausherr geht an die Tür, guckt die Fünf an, meint ungehalten:
"Was wollt ihr? Ich kenne Euch nicht!"
Dumm gelaufen!
Da hat man dazugehört, alles mitgemacht, sich eingesetzt, gewartet,
ausgehalten, - bis einem die Augen zufielen.
Und nun?
6.
Eigentlich, ja eigentlich könnte ich mich jetzt ruhig zurücklehnen:
Glücklicherweise nur eine fiktive, frei erfundene Geschichte
Jesu, ein Gleichnis, eine Parabel.
Aufatmen!
Aber nein! Die die Geschichte spricht mich an, zwingt mich zum Nachdenken.
Ja, ich bin erschrocken, schockiert, entsetzt, so wie viele der Zuhörer
Jesu damals.
Denn eigentlich, - eigentlich möchte ich doch dabei sein - bei
diesem Fest!
Epilog
Jesus vergleicht die Zeit seines Wiederkommens mit der Zeit Noahs:
Aber gleichwie es zur Zeit Noah's war, also wird
auch sein die Zukunft des Menschensohnes.
Denn gleichwie sie waren in den Tagen vor der Sintflut, sie aßen,
sie tranken, sie freiten und ließen sich freien, bis an den
Tag, da Noah zu der Arche einging und achteten's nicht, bis die
Sintflut kam und nahm sie alle dahin, also wird auch sein die Zukunft
des Menschensohnes. Matthäus 24, 38 ff
Dazu noch eine (frei erfundene) Geschichte:
Mächtig sperrt der neue Staudamm das Tal, zähmt den gelegentlich
wilden Fluss, staut ihn zu einem wunderbaren, mächtigen See.
Prominente Gäste kamen zur Einweihung, waren stolz auf das Werk
ihrer Hände. Sprachen in ihren Reden von der glücklichen
Zukunft.
Doch dann, nicht lange später, die ersten Risse im Damm: Fehlerhafte
Konstruktion oder schlechte Ausführung?
Es hatte viel geregnet in den letzten Wochen. Randvoll der See hinter
dem Damm. Mächtig, unter gewaltigem Rauschen drückt das
Wasser durch die grösser werdenden Risse. Die unterhalb liegende
Ortschaft hatte man vorsorglich evakuiert.
Nur eine alte Grossmutter war geblieben, will nicht mehr fort. Den
kleinen Enkel, dessen Eltern vor kurzem tödlich verunglückten,
hat sie bei sich behalten.
Durch das Leckwasser des Dammes haben sich bereits überall kleine
Bäche gebildet. Fröhlich bastelt der Kleine Wasserrädchen,
die er in die grösser werdenden Rinnsale stellt.
Nur manchmal schreckt er auf, hat Angst, was wohl das arge Rauschen
des Wassers im Hintergrund zu bedeuten hätte.
"Grossmutter, was ist das," fragt er dann besorgt, "was
ist das für ein Krach?"
Aber die Grossmutter meint nur:
"Spiel' nur weiter mein Junge, spiel' nur weiter..."
................
Vielleicht sollten wir jetzt wirklich aufhören, mit "unseren
Wasserrädchen zu spielen", auf das gewaltige, bereits überall
zu hörende "Rauschen" achten, warten, uns bereit machen,
- und uns freuen - auf die Wiederkunft unseres Herrn!
"Wachtet
auf", ruft uns die Stimme
der Wächter sehr hoch auf der Zinne,
"wach auf, du Stadt Jerusalem!
Mitternacht heisst diese Stunde";
sie rufen uns mit hellem Munde:
"Wo seid ihr klugen Jungfrauen?
Wohlauf der Bräut'gam kommt,
steht auf, die Lampen nehmt!
Halleluja! Macht euch bereit
zu der Hochzeit,
ihr müsset ihm entgegengehn!"
Zion
hört die Wächter singen,
Das Herz tut ihr vor Freuden springen,
Sie wachet und steht eilend auf.
Ihr Freund kommt vom Himmel prächtig,
Von Gnaden stark, von Wahrheit mächtig;
Ihr Licht wird hell, ihr Stern geht auf.
Nun komm, du werte Kron,
Herr Jesu, Gottes Sohn!
Hosianna!
Wir folgen all zum Freudensaal
Und halten mit das Abendmahl.
Gloria sei dir gesungen
Mit Menschen- und mit Engelzungen,
Mit Harfen und mit Zimbeln schön.
Von zwölf Perlen sind die Tore
An deiner Stadt, wir stehn im Chore
Der Engel hoch um deinen Thron.
Kein Aug hat je gespürt,
Kein Ohr hat mehr gehört
Solche Freude.
Des jauchzen wir und singen dir
Das Halleluja für und für.
Zeitkrippe.
YouTube - Sissel Kyrkjebø - Wachet auf, ruft uns die Stimme (Bach) (live, 2005)
Text und Melodie:
(Hans Sachs) Philipp Nicolai 1599