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DENN MEINE AUGEN HABEN DEINEN HEILAND GESEHEN
Ein Mann schlappt über das holprige Pflaster der engen Gassen Jerusalems.
Äusserlich alt geworden, ist seine Seele in Hoffnung jung geblieben.

"Simeon," wird er dann und wann gefragt, "Simeon, hör mal! Du machst den Eindruck, als wenn du dauernd auf etwas warten würdest?"
"Ja", antwortet Simeon, "ich warte. Ich warte auf den Trost Israels, ich warte auf den Heiland".

So läuft also Simeon als lebendige Mahnung durch die Strassen Jerusalems:
"Vergesst nicht die Verheissungen Gottes! - Vergesst nicht die Verheissungen Gottes!"

Rembrandt: Simeon

Römische Krippe.
... denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen ...
Bild: Herkunft unbekannt

"Und siehe, ein Mann war in Jerusalem, mit Namen Simeon; und dieser Mann war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war mit ihm. Und ihm war ein Wort zuteil geworden von dem Heiligen Geist, er solle den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen. Und er kam auf Anregen des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz, da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach: Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, den du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht, zu erleuchten die Heiden und zum Preis deines Volkes Israel. "
Lukas 2, 25 - 32

"Und wie kommst denn gerade du dazu", fragt man ihn, "auf den Heiland zu warten?"

"Ach", meint Simeon, "der Mensch kommt heutzutage ja überall hin, sogar bis zu den Heiden nach Rom soll man kommen.
Aber ich bin vor nun schon einiger Zeit zu mir gekommen, in mein eigenes Herz: Da wohnt ganz tief unten die Verzweiflung, die Lebensangst, die Schuld, die Angst vor dem Versagen, der Neid, das Minderwertigkeitsgefühl, der Hochmut, der Hunger nach Anerkennung und was sonst noch alles.
Da habe ich auf einmal gewusst, dass ich einen Heiland, einen Erlöser brauche.
Und die ganzen alten Schriften sprechen ja von ihm.
Bereits Eva meinte, mit ihrem ersten Sohn, den sie "Gewonnen" nannte, diesen Erlöser gefunden zu haben, aber es wurde der Brudermörder Kain.
Jakob rief sterbend aus: "HERR, ich warte auf dein Heil!"
Und die Propheten, - immer wieder sahen sie die Ankunft des Messias. - Kennt ihr denn die Schriften nicht?"

"Nun ja", antwortet man, "das kann schon alles sein, die Alten haben da von irgendwas geträumt, aber wer sagt denn, dass das stimmt und gerade du den Heiland sehen wirst?"

Und Simeon: "Seht ihr, das ist so: Aus den Schriften erfahren wir, dass der Heiland kommt, und durch den Heiligen Geist erfahren wir, erfahre ich, dass er zu mir kommt.

Der Prophet Jesaja schreibt: "Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt".
Und der Heilige Geist sagt: "Siehe, das ist Gottes Lamm, welches deine Sünde trägt".

Zu den Hirten sagt der Engel: "...denn euch ist heute der Heiland geboren".
Vom Heiligen Geist erfahre ich:
"...denn dir ist heute der Heiland geboren"

So weiss ich auch, dass ich den Heiland sehen werde."

Die Frage, die Simeon umtrieb, ist heute nicht mehr modern.
Aber unser Textwort kann ja so richtig erschrecken, denn es könnte ja sein, dass wir den Tod sehen, bevor wir den Christus des Herrn, diesen Heiland gesehen haben.
Und das muss furchtbar sein, zu sterben, ohne den zu kennen, der vom Zorn Gottes, von Schuld und Sünde und von der ewigen Verdammnis errettet.
"Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht."
Und das alles ohne Heiland! Ohne Erlöser! Ohne Vergebung der Sünden! Ohne lebendige Hoffnung!

Selig, wer da mit Simeon sprechen kann: "...nun lässt du mich in Frieden fahren, denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen!"


TEXT: In Anlehnung an: BUSCH, Wilhelm: 365 MAL ER, 2. Dezember ff., Schriftenmissionsverlag, Gladbeck 1966

BILD: REMBRANDT: "Simeons Lobgesang" oder "Simeon mit dem Christuskind", unvollendet (1669),
    Stockholm, Nationalmuseum
    Rembrandts letztes Bild, das marginal unvollendet blieb.

"Rembrandt starb am 4. Oktober 1669. Auf der Staffelei stand noch ein Bild: Simeon mit dem Christuskind".
Simeon spricht seinen Lobgesang: "Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren ..."
Kurz zuvor hatte Rembrandt noch die "Heimkehr des verlorenen Sohnes" gemalt. So wollte er offenbar seinem Tod entgegengehen, so sich Gott, seinem Vater, ans Herz werfen: Als der müde, heruntergekommene Sohn des Gleichnisses. Und so wollte er aufgenommen sein: Nicht als der Heros, der den Himmel erobert, sondern als der arme Mensch, der nur die Hoffnung hat, er möge für Gott so wertvoll sein, dass ihn offene Arme und ein offenes Herz drüben empfangen und dass Freude im Himmel herrscht, über den, der so heimkommt.
Und nun folgt noch der Dank: Der erfüllte Abschied, den Simeon-Rembrand von dieser Welt nimmt.
"

Text: Zink, Jörg: Was die Nacht hell macht, Rembrandt malt Weihnachtsgeschichte, Eschbach/Markgräflerland: Verlag am Eschbach, 1997

    Rembrandt drückt so am Ende seines ereignisreichen Lebens das aus, was auch Simeon bekennen durfte:
    "Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast;
denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen ... "


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last update: kreye.htm / 09.10.2011
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