BAMBERG
Erste urkundliche Erwähnung 902 als "Castrum Babenberch"
in der Chronik des Geschichtsschreibers Abt Regino von Prühm
(840-915) im Zuge der Babenberger Fehde.
Nach den Babenbergern kam die Stadt an das Reich und durch Schenkung
an den Bayernherzog Heinrich II.
Heinrich II., letzter Sachsenkaiser, Herzog von Bayern, wurde nach
dem Tod von Otto III. 1002 zum deutschen König gewählt.
1007 gründete er das Bistum Bamberg als Mittelpunkt der Mission
und kaiserlicher Macht.
Johannes von Aquileja weihte 1012 den ersten Heinrichsdom.
Papst Benedikt VIII. krönte 1014 im Petersdom in Rom Heinrich
II. zum Kaiser.
Als Heinrich II. 1024 starb, wurde er im Bamberger Dom beigesetzt.
1139 wurde er heilig gesprochen.
Der 2. Bischof von Bamberg, Graf Suidger, wurde 1046 unter König
Heinrich III. als Clemens II. zum Papst erhoben. Ende 1046 krönte
dieser dann Heinrich III. zum Kaiser. Nach dem frühen Tod 1047
fand Clemens II. seine letzte Ruhestätte im Bamberger Dom. Die
einzige Begräbnisstätte eines Papstes nördlich der
Alpen.
Otto I. übernimmt 1102 das Bistum Bamberg und wird einer der
herausragenden Bischöfe Deutschlands. Er führt das Bistum
zu neuer Blüte und erwirbt sich große Verdienste in der
Reichspolitik. Unter anderem gründete er zahlreiche Klöster
und ließ den 1081 ausgebrannten Dom wiederherstellen. Als kenntnisreicher
Bauherr entstanden unter Otto I. zahlreiche Kirchbauten und er ließ
die aufstrebende Stadt um einige Viertel erweitern. Am 30.06.1139
stirbt Bischof Otto und wird im Kloster St. Michael auf dem Michelsberg
beigesetzt. 1189 wird er heilig gesprochen.
Eine Brandkatastrophe zerstört 1185 den Dom ein zweites Mal.
1237 fand die Weihe des wieder aufgebauten und bis heute erhaltenen
spätromanisch-frühgotischen Neubaus statt, der mit seinem
Reichtum an Bauplastik und Schmuck einen unübertroffenen Höhepunkt
deutscher Baukunst der Stauferzeit darstellt.
Im 30jährigen Krieg bleibt Bamberg trotz zweimaliger Besetzung
durch die Schweden im Wesentlichen unzerstört.
Kulturelle Höhepunkte, ausgezeichnet durch monumentale Bauten,
waren im Hochmittelalter die Regierungsperioden der Bischöfe
des Andechs-Meranier-Geschlechts, und im Spätbarock die Amtszeiten
der Bischöfe des Schönborn-Geschlechtes.
In der "Schönborn-Zeit" 1693-1746 fand eine barocke
Umgestaltung Bambergs unter den Fürstbischöfen Lothar Franz
und später Friedrich Karl von Schönborn statt. Große
Baumeister und Architekten wirkten in der Stadt: Balthasar Neumann,
die drei Gebrüder Dientzenhofer, Lucas von Hildebrandt, Maximilian
Welsch und Joh. J. Michael Kügel.
1802/1803: Säkularisation. Das Hochstift Bamberg fällt an
Bayern. Zerstörung und Zerschlagung von zahlreichen Kirchen und
Klöstern.
Mit dem Anschluss an den Ludwig-Donau-Main-Kanal 1841 und an das Eisenbahnnetz
1844 begann eine Phase der wirtschaftlichen Entwicklung. Eine besondere
Bedeutung genoss neben dem traditionellen Gartenbau der Hopfenhandel.
1993: Ernennung der Altstadt Bamberg zum Weltkulturerbe durch die
UNESCO. Mit seinem historischen Stadtbild repräsentiert Bamberg
auf einzigartige Weise die Entwicklungsgeschichte einer mitteleuropäischen
Stadt.
Die 1647 gegründete Universität wurde mit dem Übergang
an Bayern 1803 aufgehoben, 1972 als Gesamthochschule wieder gegründet
und 1979 zur Universität erhoben. Seit 1988 führt sie wieder
den Namen "Otto-Friedrich-Universität Bamberg".
Text in Anlehnung an: "Bamberg-Faszination
Weltkulturerbe" [http://www.bamberg.info/www_tks/geschichte_3_4_0_f.htm].
Der Ursprungs-Text wurde für diese Dokumentation neu geordnet,
verändert und ergänzt.
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