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WASSERSCHÖPFRÄDER
AN DER REGNITZ
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Wasserschöpfräder an der Regnitz.
Das Regnitztal mit seinen grünen Talauen und Feuchtwiesen ist
u.a. Heimat zahlreicher Weißstörche, die hier ihre Nahrung
finden.
In der Bildmitte - kaum erkennbar - eines von vielen Wasserrädern.
(Juni 2006) |
Regnitz. Blick Richtung Norden.
(März 2007) |
Regnitz.
Im März sind die Wasserschöpfräder wegen Eisgang und Hochwasser
noch entfernt.
In diesem Jahr gab es weder das Eine noch das Andere!
(März 2007) |
Wasserschöpfräder an der Regnitz.
Hier eines der "legendären" Wasserschöpfräder an der
Regnitz, von denen es früher an den Ufern (fast) unzählige
gab.
(Juni 2006) |
Wasserschöpfräder an der Regnitz.
Bereits ab dem 13. Jahrhundert wurde die Strömung der Regnitz
dazu benutzt, Wasserräder anzutreiben, um Wasser aus dem Fluss
in die höher gelegenen Felder des Regnitztales zu schöpfen.
Die erste urkundliche Erwähnung der Räder stammt aus dem
Jahr 1413. Diese bewundernwerte Einrichtung wird auf Erzählungen der Kreuzfahrer aus dem Orient (Syrien) zurückgeführt.
Mit den Wasserrädern glich man die geringen Niederschläge des Sommers im Regnitzbecken nicht nur aus, man konnte sogar auf 3 - Heuernten erhöhen. Das nährstoffreiche Flusswasser diente gleichzeitig der Düngung und damit der Ertragssteigerung.
Das Wehr, durch den Grundbaum fest in der Flusssohle verankert, staut das Wasser zum Rad hin auf. Ein viereckiges Gerüst aus Eichenpfählen trägt das Rad (Radstatt).
Je nach Höhe des Flussufers variiert der Durchmesser des Rades. Am Beispiel Hausen (siehe unten) beträgt die Höhe bis zu 6,40 m. Angetrieben wird es durch die Schaufelbretter. Am uferseitigen Radkranz, bei starker Strömung beidseitig, sind die Schöpfeimer (Kümpfe) angebracht. Über Gießtrog und Abflussrinne wird das Wasser dann Bewässerungsgräben zugeführt, in denen es über kleine Wehre (Wasserbretter) individuell verteilt werden konnte.
Nach der zum Teil noch heute gültigen "Baiersdorfer Wasserordnung"
aus dem Jahre 1693 werden die Räder nur vom 1. Mai bis 30. September
betrieben. Die übrige Zeit sind sie abgebaut und eingelagert,
vor allem um bei Eisgang oder bei den regelmäßigen Frühjahrshochwässern
nicht beschädigt zu werden.
Es gab Schöpfräder ohne und mit kleinem Stauwehr ("Flügel"
- wie im Bild). Die Flügel-stauwehre waren oft Anlass zu Streit
zwischen den Bauern und den Fischern, die immer wieder die Wehre zerstörten,
um Durchfahrt zu bekommen.
Zur Zeit der Kanalplanung waren in den relevanten Abschnitten 183
dieser Schöpfräder in Betrieb.
Neben dem Problem der Frühjahrshochwässer, ein weiterer
Grund für Pechmann, die Regnitz nicht als schiffbaren Kanal auszubauen,
sondern parallel östlich des Flusses ein eigenes Kanalbett zu
schaffen.
Im Bereich der Schleusenhaltung 91 musste der Kanal sogar durch einen
Hochwasserdamm vor der Regnitz geschützt werden.
Heute drehen sich noch 14 Räder, sie sind weitgehend durch Pumpanlagen ersetzt. Für die Düngung der Felder kommt Mineraldünger zum Einsatz.
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Wasserschöpfräder an der Regnitz.
(Juni 2006) |
Wasserschöpfräder an der Regnitz.
Heute wesentlich profaner: Pumpstation.
(Juni 2006)
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Wasserschöpräder an der Regnitz
Bereich Schleuse Hausen - Main-Donau-Kanal - oberhaulb des Kraftwerks Hausen.
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Wasserschöpfräder an der Regnitz.
Hier bei der Schleuse Hausen MDK ein nicht ganz stilgerechter Nachbau mit Betonbalken. Trotzdem
schön!
(Mai 2006)
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Wasserschöpfräder an der Regnitz.
Schleuse Hausen MDK.
(Mai 2008) |
Wasserschöpfräder an der Regnitz.
Schleuse Hausen MDK.
Blick zur Staustufe Kraftwerk Hausen.
(Mai 2008)
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Wasserschöpfräder an der Regnitz.
Schleuse Hausen MDK.
(Mai 2008) |
Wasserschöpfräder an der Regnitz.
(Mai 2008)
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Wasserschöpfräder an der Regnitz.
Funktionsweise:
1 = Fließrichtung
2 = Wasser wird gestaut und fließt zum Schöpfrad
3 = Wasserschöpfrad
4 = Radstatt: Im Wasser verankertes Gerüst aus Eichenpfählen
5 = Gießtrog und Abflussrinne
6 = Schöpfeimer "Kümpfe"
7 = Grundbaum: Quwe zum Fluss verankerter Stamm, auf dem das Wehr sitzt.
8 = Laufrichtung des Rades
(Mai 2008)
Bilder und Text: Schautafel
Wasserwirtschaftsamt Kronach
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Wasserschöpfräder an der Regnitz.
(Mai 2008) |
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