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GESCHICHTE - HEINRICH VON PECHMANN

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Königlich bayerischer geheimer Oberbaurath Heinrich Joseph Alois Freiherr von Pechmann.
Comthur des Civil-Verdienst-Ordens,
Ritter des Militär-Verdienst-Max-Joseph-Ordens und des Ludwigordens.
1774 - 1861
Planer und technischer Bauleiter des Ludwig-Donau-Main-Kanals.


Pechmann wurde am 26. Februar 1774 als Sohn von Heinrich von Pechmann und Maria Ludovica, Tochter des Joseph Leopold Freiherrn von Asch zu Asch auf Oberndorf und Ludovica Freiin von Weichs, in Regen geboren.

Ab 1790 besuchte er die Militärakademie Ingolstadt und wurde 1792 Leutnant in einem Infanterie-Regiment. 1796 geriet er bei einem Feldzug dadurch in Gefangenschaft, dass er einem Kameraden sein Pferd zur Flucht überließ.
Wegen dieser großherzigen Tat erhielt er als einer der Ersten den Titel eines "Ritters des Militär Verdienst Max Josephs Ordens" verliehen.

Nach seiner Versetzung nach Landshut 1798 begann er, sich für Naturwissenschaften und Physik zu interessieren. Diese Wissbegierde brachte ihn in Konflikt mit seinen Vorgesetzten. Als seine Lehrbücher beschlagnahmt werden sollten, wehrte er sich mit dem Degen erfolgreich dagegen.
1800-1801 nahm er am Feldzug gegen Frankreich teil und erreichte die Stellung eines Hauptmanns.

1804 schied er aus dem Militärdienst aus und begann ein Studium der Bautechnik. Nach dem Abschluss trat er, als Fachmann der allgemeinen Bautechnik, wieder in den Staatsdienst ein. 1807 wurde er Inspektor des Wasser- und Straßenbauwesens. 1809 erhielt er die Ernennung zum Vorstand der Direktion für Straßen- und Flussbau in Würzburg.

Am 8. Juni 1812 heiratete Pechmann in Würzburg Maria Barbara (1791–1837), Tochter des Johann Christoph Freiherr von Lurz und der Josepha Regina Freifrau von Partenstein. Mit ihr bekam er insgesamt elf Kinder, von denen jedoch vier schon im Kindesalter verstarben.
Der 1817 geborene Sohn Otto trat in die Fußstapfen des Vaters und wurde Regierungsbaumeister († 1894).

1818 erfolgte die Berufung nach München in das "Centrale Brücken-, Wasser- und Straßenbau-Bureau", dem Vorgänger der heutigen "Bayerischen Obersten Baubehörde", wo er im Rang eines Oberbaurats tätig war.

Seit 1820 befasste sich von Pechmann mit der Entwässerung und Kultivierung des Donau-mooses.
1826 begann er mit der Planung einer Wasserstrasse aus dem Voralpenland nach München und weiter zur Donau oberhalb von Regensburg. Dabei entstanden bereits die ersten Vorüberlegungen für einen Kanal von der Donau zum Main.

1826 - bereits im ersten Jahr nach der Thronbesteigung Ludwigs I. - erhielt er den Auftrag des Königs, Pläne für die Donau-Main-Kanalverbindung auszuarbeiten.
1830 konnte er Ludwig die abgeschlossenen Pläne vorlegen, - 1832 erfolgte deren Publikation.
Sofort nach Bekannt werden wurden Pechmanns Planungen massiver Kritik unterzogen, so auch von anerkannten Sachverständigen wie Carl Friedrich von Wiebeking und Joseph von Baader, wobei bei beiden auch persönliche, subjektive Empfindlichkeiten eine wesentliche Rolle spielten.

Im Januar 1843 führten schon länger schwelende Unstimmigkeiten zwischen ihm und dem Vorstand der Obersten Baubehörde (von Klenze) sowie von dort ausgehende Intrigen kurz vor seinem 70. Geburtstag zu seiner Rückberufung (Entlassung) als Erster Vorstand der Kanalbaudirektion und deiner Versetzung in den Ruhestand. Die Probleme beim Bau des Kanals, speziell der nötige Abbruch und Wiederaufbau des Brückkanals über die Schwarzach, werden manchmal auch als Gründe für die Entlassung angeführt.

Da man Pechmann keine Möglichkeit zur Rechtfertigung gab, veröffentlichte er 1846 das Buch "Der Ludwigs-Kanal". Darin verwahrt er sich an mehreren Stellen energisch gegen Veränderungen an einzelnen Bauten, die gegen seinen Willen und Widerstand veranlasst worden waren und deren notwendige Beseitigung recht hohe Kosten verursacht hatten. Andere "Bausünden" sind bis heute erhalten. In seinem Buch schreibt er:
"Mancher den Canal besuchende Reisende wird nicht ohne Missbilligung einige Brücken in der Nähe von Nürnberg wahrnehmen, welche ohne Ziehwege nur 20 Zoll (ca. 6 m) weite in einem Halbkreise überwölbte Öffnungen erhielten. Die Zugpferde müssen hier ausgespannt und, nachdem sie über die Auffahrsdämme geführt worden sind, und das Schiff unter der Brücke durchgegangen ist, wieder eingespannt werden. Diese tadelnswürdige Anlage wurde ganz allein aus der Tatsache gemacht, weil sie in einigen französischen Canälen zu finden ist, obwohl sie auch dort von den Schiffleuten strenge getadelt wird.
Ich war erst spät im Stande, die Fortsetzung dieser fehlerhaften Anlage zu hindern, daher sie glücklicherweise auch nur in den Umgebungen von Nürnberg und eine bei Bruk in der Nähe von Erlangen anzutreffen sind."

Ob die Probleme beim Bau, wie z.B. der Abbruch und Wiederaufbau des Brückkanals über die Schwarzach ein echter Grund für die Entlassung waren, ist zu bezweifeln, da die Vorgänge um den Kanalbau im Jahr 1846 zu Untersuchungen des bayerischen Parlaments führten. Darin wurden die Hintergründe offen gelegt und Pechmann 1847 vom König persönlich rehabilitiert und ausgezeichnet.


Ludwig I. überreichte ihm eigenhändig das "Comthurkreuz des Civil-Verdienst-Orden" mit den Worten: "Sie sind schlimm bei mir verleumdet worden".

Mit dem Ludwigs-Kanal gelang v. Pechmann die Verwirklichung eines 1000 Jahre alten Traumes, die Verbindung der Donau mit dem Main. Es ist ein Baudenkmal des 19. Jahrhunderts par excellence, für das es in Deutschland kaum Vergleichbares gibt.

Als er im Sommer 1854, als 78-jähriger, sein Werk, den Ludwig-Donau-Main-Kanal, mit dem Schiff bereiste, entstand sein letztes Buch, in dem er die Beobachtungen seiner Reise und den Bau des Kanals beschreibt.





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last update: geschichte_pechmann.htm / 26.08.2012
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