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GESCHICHTE
- LUDWIG I. VON BAYERN
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Ludwig I., König von Bayern (1825 bis 1848). * 25. August 1786;
† 29. Februar 1868
Im Krönungsornat, 1826, die rechte Hand mit dem Zepter auf der
Bayerischen Verfassung von 1818.
Im Hintergrund die Bayerische Krone - Ludwig wurde jedoch, wie alle
bayerischen Könige, nie gekrönt.
An der Wand Ludwig Krönungswort: GERECHT UND BEHARRLICHKEIT
Gemälde von Joseph Karl Stieler (1781 - 1858) Öl auf Leinwand,
244,0 x 171,0 cm
1826 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben
Bild: Wikipedia
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Ludwig I., König von Bayern.
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Ludwig I., König von Bayern.
Bild: Kimmig
(um 1830)
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Ludwig I., König von Bayern.
Bild: Max Stuffler, München, Linde, Fritz: Der Untergang Ludwigs des Zweiten, Leipzig 1928: Georg Kummers Verlag.
(??)
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Ludwig I., König von Bayern.
Bild: Wikipedia
(um 1830)
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Ludwig I., König von Bayern.
Bild: Wikipedia
(um 1860)
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Ludwig I., König von Bayern
1847 |
Ludwig I., König von Bayern
1847
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Ludwig I., König von Bayern
1846
Bild: www.muenzen.net |
Ludwig I., König von Bayern
Donau und Main geben sich über ihren Quellen die Hand. "LUDWIGSCANAL
1846"
Bild: www.muenzen.net
1846 |
Die lange Reihe von Dokumenten
über die Eröffnung des Ludwig-Donau-Main-Kanals im Jahre
1846 beginnt mit dem Bilde der Gedenkmünze, die das Königlich
Bayerische Münzamt zu diesem bedeutsamen Tage prägen ließ.
Vorder- und Rückseite des „Geschichtsthalers" mit
Porträt König Ludwigs I. und symbolischer Darstellung von
Donau und Main (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg).
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Ludwig I., König von Bayern.
Bild: Kimmig: Held-Brüschwien:
Rhein-Main-Donau. Die Geschichte einer Wasserstrasse, Regensburg, "Die freie Donau", 1929.
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Ludwig I., König von Bayern.
Denkmal in der von ihm errichteten Walhalla.
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Ludwig I.
Bild: ??
(????)
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Ludwig I. - St. Bonifaz München.
Abtei St. Bonifaz, München - Maxvorstadt.
Das Kloster wurde 1835 von Ludwig I. gegründet, für die von ihm nach München berufenen Benediktiner und als Pfarrkirche für die neu angelegte Maxvorstadt.
Die Pläne stammen von G. G. Ziebland. Entworfen nach frühchristlichen italienischen Kirchen im Rundbogenstil als fünfschiffige Basilika mit einer im Süden vorgelagerten Vorhalle.
Zur materiellen Versorgung der Mönche kaufte Ludwig I. das 1803 säkularisierte Kloster Andechs einschließlich der zugehörigen landwirtschaftlichen Flächen und schenkte es der Abtei.
1850 wurde das Kloster St. Bonifaz eingeweiht.
Im Zweiten Weltkrieg (1944/45) wurde das Kloster schwer beschädigt und später nur teilweise wieder aufgebaut. 1949 schuf H. Döllgast aus den im Südteil noch stehenden Mauerresten einen auf die Hälfte reduzierten Kirchenraum, den F. Koller und P. Burkart 1993-1996 künstlerisch neu gestalteten. Im östlichen Seitenschiff befindet sich der Sargophag Ludwigs I.
Bild: Innenraum vor der Zerstörung: Wikipedia
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Ludwig I.
Ludwig I. starb am 29. Februar 1868 im Alter von 81 Jahren in Nizza in einer Villa, die er für den Winter angemietet hatte.
Sargophag in St. Bonifaz, München.
(August 2010)
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Ludwig I. - St. Bonifaz, München.
Südliche, äussere Vorhalle.
(August 2010)
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Ludwig I. - St. Bonifaz, München.
Blick Richtung Eingang - innere offene Vorhalle.
(August 2010) |
Ludwig I. - St. Bonifaz, München.
Innenansicht - Blick zum Altar und zur Orgel.
(August 2010)
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Ludwig I. - St. Bonifaz, München.
Innenhof.
(August 2010)
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Ludwig I. - St. Bonifaz, München.
Detail Kapitell.
(August 2010)
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Ludwig I. - St. Bonifaz, München.
Detail Kapitell.
(August 2010)
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Ludwig I.
Am Sargophag in St. Bonifaz, München.
(August 2010)
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LUDWIG I.
Nach dem Tod seines Vaters Maximilian I. am 13. Oktober 1825 bestieg der Kronprinz als Ludwig I. den Thron Bayerns.
Nach der noch unter Maximilian I. erfolgten Sicherung der Grenzen in Europa durch den Wiener Kongress (1814 - 1815), war nun eine der Hauptzielrichtungen von Ludwigs Politik, die Fortsetzung der Arbeit seines Vaters, den Wiederaufbau Bayerns nach den napoleonischen Kriegen und eine innenpolitische Stabilität zu erreichen. Dieses bezog sich im Wesentlichen auch auf die neu hinzugekommenen Territorien im Norden des Landes.
Unter diesem Aspekt stand sicher auch seine Liebe zum Kanalbau zwischen Donau und Main, um mit diesem Verkehrsweg unter Anderem eine bessere Kommunikation der Völker Bayern zu erreichen.
1837 änderte er, in seinem romantisch-historischen, deutsch-nationalen Regierungsverständniss, seine Titulatur in "König von Bayern, Herzog von Franken, Herzog in Schwaben und Pfalzgraf bei Rhein".
Die Regierungspolitik Ludwigs war zunächst von den Erfahrungen seiner Jugend, aus der Zeit Napoleons, geprägt. So betrieb er zu Beginn - trotz seiner restaurativen Einstellung - eine gemäßigt liberale Linie auf Basis der Verfassung von 1818. Er hob die Pressezensur auf, verlegte die Universität von Landshut nach München und besiedelte eine Reihe von Klöstern neu.
Andere Erfahrungen, wie das Scheitern vieler seiner Gesetzesentwürfe im Landtag, oder die ab 1830 von Paris ausgehenden revolutionären Bewegungen beantwortete er mit zunehmend reaktionären Tendenzen. So führte er die Pressezensur wieder ein, es gab eine Reihe von politischen Prozessen mit teilweise dragonischen Strafen.
Die Unzufriedenheit der Bevölkerung ergab sich nicht nur aus den politschen Gegebenheiten, sondern auch durch echte Armut und wirtschaftlichen Problemen - vor allem in der Pfalz - mit der Bayerischen Verwaltung.
Ludwig I.
Soziale Fragen erhielten nicht die notwendige Priorität.
Ludwig I.
Soziale Fragen erhielten nicht die notwendige Priorität.
Bild: Der letzte Eisenhammer in Nürnberg, Gemälde von M. Hartmann. (1792 - 1850)
Dollinger: Bayern, 2000 Jahre in Bildern und Dokumenten, Prisma-Verlag GmbH, Gütersloh, 1986
Ludwig I.
Soziale Fragen erhielten nicht die notwendige Priorität.
Die industrieelle Revolution mit all ihren Problemen warf bereits ihre Schatten voraus. Hier ein Bild von der Zeit nach Ludwig I. - Dampfhammer eines Eisenwerks um 1860.
Ludwig I.
Soziale Fragen erhielten nicht die notwendige Priorität.
Ziele der Aufständischen.
(1848)
Karl Marx publizierte 1848 das "Kommunistische Manifest". Nicht nur dadurch wurde 1848 zum "Revolutionsjahr" in Europa. München war nicht ausgenommen.
1848 - Manifest der Kommunistischen Partei.
Bild: Wikipedia
Lola Montez.
Joseph Karl Stieler -
Bild: Wikipedia
(1847)
Eine Affäre des Königs mit der Tänzerin Lola Montez, sowie immer neue Forderungen von "Interessenvertretungen" an den Monarchen führten letztlich zu seiner Demission.
Ludwig I. in seiner Abschiedsbotschaft an das bayerische Volk - 20. März 1848.
Bilder: Dollinger: Bayern, 2000 Jahre in Bildern und Dokumenten, Prisma-Verlag GmbH, Gütersloh, 1986
Ein blanker "Unterschreiberkönig" wollte Ludwig nicht sein, und so dankte er am 20. März 1848 ab. Letzter Auslöser war die Affäre um Lola Montez.
Bei näherer Betrachtung entsteht jedoch der Eindruck, die Münchener und die bayerische Bevölkerung erkannte erst nach ihren "revolutionären Rauschzuständen", was sie an Ludwig verloren hatten.
Ludwig I. war ein König der Widersprüche. Er war hochgebildet, sprach englisch, französisch, italienisch und spanisch. Griechische und lateinische Klassiker las er im Original. Sein Charakter war aufgeschlossen und rückwärts gewandt, freiheitsliebend und autokratisch, großzügig und knickrig, schöngeistig und rüde.
Ludwigs Begeisterung für die Antike und den Klassizismus trug dazu bei, dass man heute manchmal glaubt, Bayern läge am Mittelmeer. So reiste Ludwig I. allein 30 Mal nach Italien.
Die Walhalla bei Donaustauf zitiert den berühmten Poseidon-Tempel von Paestum, das Pompejanum in Aschaffenburg orientiert sich an einem vornehmen Haus der Antike, das 1828 im Schatten des Vesuvs ausgegraben wurde, und die Münchner Ludwig Straße beschwört den Geist florentinischer Palazzi und römischer Piazze. Er war dabei der Überzeugung, Kunst und Geschichte führten die Alt- und Neubürger zusammen und bänden die Menschen seines Landes an die Monarchie. So initiierte er - größtenteils mit privatem Geld - eine ambitionierte Bau- und Kunstpolitik, die München zu einem europäischen Zentrum der Musen und der Museen machte.
Neben seinem Kunstsinnig hatte er auch Verständnis für die neuen Technologien des beginnenden Industriezeitalters. Ihm war der Bau des Ludwigkanals zu verdanken, ebenfalls der Bau der "Ludwig-Süd-Nord-Bahn", die von Lindau aus, quer durch Bayern, den Anschluss an die Sächsische Staatsbahn fand.
Ludwig war ein rastloser Geist: "Ruhe kann mein Wesen nicht ertragen", bekannte er, "feurig muss das Leben mir schäumen, … sehnen will ich und schwärmen und träumen".
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