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GESCHICHTE - FOSSA CAROLINA

Geschichte Bilder

Fossa Carolina - Graben - Blick nach Westen.
(Oktober 2010)

KARL DER GROSSE

Karl der Grosse galt als "Reisekaiser".
Zur Beherrschung des umfangreichen Franken-Reiches war es, neben einer effizienten Verwaltungs-Struktur, erforderlich, ständig selbst am Ort von wichtigen Geschehnissen zu sein.
Stützpunkte für die Reisen waren kirchliche Einrichtungen (Klöster, Bischofssitze) oder Königshöfe (Pfalzen). So z.B. im Bereich des späteren Ludwigskanals, Forchheim, wie die Gründungsurkunde (805) ausweist.


VERKEHRSWEGE

Das gut ausgebaute Strassennetz des Römischen Reiches war verkommen bzw. nicht mehr vorhanden. Strassen und Handelswege glichen meist schlechteren Feldwegen.
Reisen konnten nur per Pferd oder im Wagen, Warentransporte nur mit dem Pferdefuhrwerk oder mit dem Ochsenkarren durchgeführt werden.
Mangelnde Transportsicherheit erforderte oftmals bewaffnete Begleitung.

Eine besondere Stellung nahmen die Wasserwege (Flüsse) ein. Neben der ausschliesslich flussabwärts betriebenen Flösserei wurde auf den schiffbaren Flüssen mit grösseren oder kleineren Fahrzeugen Verkehr betrieben. Entweder mit der Strömung treibend, durch Ruder gesteuert, oder flussaufwärts durch Pferde- oder Menschenkraft gezogen. Die Schiffe genannten Fahrzeuge waren dabei oft schlichtweg grössere Kähne.
Es war folgerichtig, dass bereits Karl in seinem europäischem Denken die Bedeutung der europäischen Wasserscheide erkannte, bzw. Wege suchte, diese zu überwinden um über die großen Flusssysteme von Rhein / Main und Donau die Transportsituation in der Mitte des Reiches mit Hilfe eines Wasserweges zu verbessern. Nach den Vorgängen um Tassilo III. sollte damit, neben dem handelpolitischem Aspekt, vor allem Bayern stärker in das Frankenreich eingebunden werden.


BAYERNHERZOG TASSILO III.

Bayern, sein Ringen um die Eigenständigkeit zwischen Süd, West und Nord kommt bereits bei Tassilo III. (*741?, + 796?) zum Ausdruck.
Er war der letzte Spross der Agilolfinger und ein Vetter Karls des Großen. Als Sohn von Herzog Odilo von Bayern und mit Zustimmung von Frankenkönig Pippin wurde Tassilo 748 Herzog von Bayern.
Verheiratet war er mit Liutburga, der Tochter des letzten Langobardenkönigs Desiderius. Dadurch ergab sich persönlich, als auch politisch und wirtschaftlich eine enge Verbindung nach Süden zur Lombardei (heutige Gegend von Mailand).

Die Langobarden, die gegen den von den Karolingern garantierten Kirchenstaat vorgegangen waren, standen im Gegensatz zur Politik Karls I.

Bereits 763 hatte sich Tassilo fahnenflüchtig gemacht, als er bei einem Heerzug Karls I. in Aquitanien die Heerfolge verweigerte, obwohl der gegenüber den Franken lehnspflichtig und durch Eid zur Militärhilfe verpflichtet war. Karl I. ignorierte zunächst das Verhalten Tassilos.

774 eroberte Karl I. das Langobardenreich. Dadurch verlor Tassilo seinen wichtigsten Bündnispartner. Als Tassilo 787 versuchte, zur Sicherung der bayerischen Eigenständigkeit ein Bündis mit den Langobarden einzugehen und mit den Awaren kooperierte, degradierte ihn Karl I. zum Lehnsmann.
788 wurde Tassilo dann in einem Prozess in der Ingelheimer Pfalz wegen der Vorgänge von 763 und seinem Bündnis mit den Awaren erst zum Tode verurteilt, später begnadigt und endgültig in das Kloster von Jumièges verbannt.
Bayern wurde in das Frankenreich integriert. 794 musste Tassilo vor eine in Frankfurt tagende Reichsynode treten, um für sich selbst und seine Nachkommen den endgültigen Verzicht auf Bayern beurkunden.


FOSSA CAROLINA

Karl I. verbrachte zwei aufeinanderfolgende Winter (791-792) in der alten bayerischen Herzogsstadt Regensburg, um die Einverleibung Bayerns in das Fränkische Reich persönlich abzusichern.
Im Herbst 793 reiste Karl dann, von Regensburg kommend, auf Donau und Altmühl zur Baustelle der "Fossa Carolina", hielt sich hier in der Nähe längere Zeit auf, verbrachte im Anschluss das Weihnachtsfest 793 in Würzburg (!) und seine "Flotte" wurde angeblich 794 in Frankfurt gesehen ("Flotte", das waren die Flusskähne!).
Doch mangelhafte Planung, unglückliche Boden- und Witterungsverhältnisse und nachfolgende Kriegswirren führten anscheinend zum Abbruch der Arbeiten.
Zurück blieb der "Karlsgraben" - "Fossa Carolina" - bei der Ortschaft Graben in der Nähe von Treuchtlingen.
Bisher galt überwiegend gilt die Ansicht, das Vorhaben sei gänzlich gescheitert und das Projekt abgebrochen worden. Doch neuere Forschungen lassen die Meinung aufkommen, dass der Kanal zum Einsatz kam und unter Umständen doch Schiffe (vielleicht durch den Schlamm oder mit Rollen - Kammerschleusen waren damals noch nicht bekannt) von einem Fluss zum anderen gezogen wurden und der "Kanal" damit doch eine gewisse Bedeutung hatte.


KARL DER GROSSE UND PAPST LEO III.

Nur einen Tag nach dem Tod von Hadrian I. wurde Leo III. am 26. Dezember 795 zum Papst gewählt.
Er entstammte nicht dem römischen Adel, war er vor seiner Wahl Presbyter in Santa Susanna und hatte sich in der Kirchenhierarchie hochgedient. Der Adel feindete ihn deswegen und wegen seiner Lebensweise stark an.
Im April 799 kam es zu einem Mordanschlag auf ihn. Leo konnte flüchten und gelangte mit Hilfe von fränkischen Getreuen nach Paderborn, wo sich zu dieser Zeit Karl I. aufhielt und von wo aus er einen Krieg gegen die Sachsen führte.

Karl ließ auch Leos Gegner kommen und hörte diese an. In Paderborn kam es aber zu keiner Entscheidung, der Papst wurde, mit fränkischer Begleitung, nach Rom zurück geschickt. Der Vorfall sollte vor Ort geklärt werden. Nachdem diese Untersuchung nicht voran kam, entschloss sich Karl im Jahre 800 nach Rom zu ziehen und die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.

In Rom konnte keiner der Papstgegner ausreichend Beweise darlegen, wodurch es nicht zu einer Verurteilung Leos wegen Ehebruch kam. Er musste jedoch seine Unschuld durch einen Reinigungseid am 23. Dezember 800 beweisen. Während der Weihnachtsmesse am 25. Dezember 800 krönte Leo Karl zum Kaiser.

Mit dieser Handlung war für rund 1000 Jahre - ausgenommen die Zeit des Investiturstreits - der Grundstein für eine Anschauung gelegt: Die Kirche, der Papst steht über der weltlichen Herrschaft. Ihr / ihm steht es zu, Kaiser und Könige zu krönen.


LUDWIG, DER KELHEIMER

Am Anfang des Ludwig-Donau-Main-Kanals oder am Ende des Main-Donau-Kanals leuchtet wieder urbayerische Geschichte auf: Kelheim als Residenzstadt der Bayerischen Herzöge.

Ludwig der Kelheimer wurde 1173 in Kelheim geboren. Bereits mit zehn Jahren folgte er seinem Vater Otto I. als Herzog nach. Seine Mutter Agnes und sein Onkel führten für ihn bis zur Volljährigkeit die Regierung.

Mit kluger Politik geschickter Heirat stärkte er als Erwachsener die Macht der Wittelsbacher. Er gründete die die Städte: Landshut 1204, die Straubinger Neustadt 1218, Landau an der Isar 1224.

Durch die Anerkennung des bisherigen Gegenkönigs Otto IV., bestätigte ihm dieser 1208 die Erblichkeit des Herzogtums Bayern. Damit war der Grundstein für mehr als 700 Jahre bayerische, wittelsbachische Herrschaft gelegt.

Seit 1211 war Ludwig Parteigänger des Stauferkönigs Friedrich II. Im Jahre 1214 wurde Ludwig mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein belehnt. Von nun an durfte er den Löwen im Wappen führen. Im Jahre 1221 nahm er an einem Kreuzzug nach Ägypten teil, wo er in die Gefangenschaft des Sultans geriet.

1231 wurde Ludwig auf der Brücke in die Stadt Kelheim ermordet. Sein Grab befindet sich im Benediktinerkloster Scheyern.

Da die Söhne aus Ludmillas erster Ehe mit Graf Adalbert III. von Bogen früh starben, konnte Ludwigs Sohn Otto sich die Herrschaft über der Grafschaft Bogen und damit deren weiß-blaues Rautenwappen für Bayern sichern.

Geschichte Bilder

Tassilo-Kelch - Fossa Carolina - Graben.
Um 777, Silber, vergoldet, mit Niello- und Glaseinlagen (Kopie).
Original in der Benediktinerabtei Kremsmünster, Oberösterreich.
Leihgabe des Talsperren-Neubauamtes Nürnberg an die Ausstellung Graben, Fossa Carolina.
(Mai 2008)


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last update: geschichte_fossa_carolina.htm / 28.04.2014
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