|
SCHLEUSE
81
"SCHLAGRAHMDAMPFER" - ARCHIV 1
|
Schleuse 81 - Anlegestelle "Schlagrahmdampfer" - Farbdia.
(1935) |
Schleuse 81 - Anlegestelle "Schlagrahmdampfer".
|
Schleuse 81 - Anlegestelle Kronach mit allen drei "Schlagrahmdampfern".
Ganz vorne an der Brücke liegt die "HANSI", es folgen "KARL" und "ANTONIA".
(1935)
|
Schleuse 81 - Anlegestelle Kronach.
Wrack der "HANSI".
Den "HANSI", einst der Liebling der kanalschifffahrenden Fürther und Nürnberger, wollte niemand. Er wurde in Kronach an Ort und Stelle ausgeschlachtet und verschrottet.
(1944)
|
"Schlagrahmdampfer"
Ein besonderes Freizeitvergnügen für die Fürther stellten
die Fahrten mit den "Schlagrahmdampfern" dar.
Die ersten Anfänge dieser Ausflugsfahrten gab es bereits um 1870.
Doch das Interesse daran war so gering, dass das Angebot wieder eingestellt
wurde.
Nach einer langen Pause - erst 1906 - lies der Bamberger Schiffsbesitzer
Weihermann wieder ein von einem Pferd gezogenes Personenschiff zwischen
der Fürther Kreuzung und Kronach verkehren.
Für 20 Pfennige konnten sich viele Fürther ihre erste Schiffsfahrt
leisten.
1913 lies ein Kapitän Ebert aus Klingenberg am Main ein Motorboot
für 200 Personen auf der gleichen Strecke verkehren.
Die vierzigminütige Fahrt kostete ganze 30 Pfennige.
Nach der Zwangpause des Ersten Weltkrieges nahm der Kronacher Gastwirt
Peter Weigel mit einer eigenen kleinen Flotte den Ausflugsverkehr
wieder auf. Neben der "ANTONIA" (120 Personen) kamen 1927
die "KARL" (150 Personen) und 1929 die kleinere "HANSI"
(50 Personen) hinzu. Zahllose Berichte preisen das Vergnügen
dieser Ausflugsfahrten mit der Fürther "Hochseeflotte",
die bei Genuss von mindestens einem Kännchen Kaffee auch noch
kostenlos waren.
1932 kündigte sich das Ende dieser Zeiten an. Der Kanal sollte
aufgelassen und durch eine Autostrasse ersetzt werden. Die politische
Entwicklung schob diese Planung jedoch zunächst auf, so dass
die Schiffe bis 1939 fahren konnten.
Doch dann mussten die Fahrten als "nicht kriegswichtig"
wegen Treibstoffmangel eingestellt werden.
In der Hoffnung auf ein baldiges Ende des Kreiges wurden die in Kronach
vor Anker liegenden Schiffe zunächst wetterfest abgedeckt und
betriebsfähig gehalten.
Als im Sommer 1943 noch immer kein Kriegsende absehbar war, im Gegenteil,
die alliierten Luftangriffe - auch im Nürnberger Raum - zunehmend
stärker wurden, versuchte die Familie Weigel, die Schiffe zu
verkaufen.
ANTONIA und KARL wurden an ein Bergungsunternehmen in Bremen abgegeben.
HANSI wurde 1944 vor Ort ausgeschlachtet und verschrottet.
Text: In Anlehnung an: FÜRTHER
SCHLEUSENROMANTIK
und an Manfred Kimmig: SCHLAGRAHMDAMPFER
|
|
|
|