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HOFFMANNSBRÜCHE
HOLSTEINER BRUCH
Hoffmannsbrüche Worzeldorf

Hoffmannsbrüche bei Worzeldorf.
(Oktober 2005)

Hoffmannsbrüche Worzeldorf

Hoffmannsbrüche bei Worzeldorf.
Hier werden seit Jahrhunderten (siehe historische Karte Worzeldorf) Fränkische Buntsandsteine gebrochen.
Viele Bauten Nürnbergs sind daraus entstanden.
Später die Schleusen und Wärterhäuser des Kanals, die Wohn- und Industriegebäude der "Gründerzeit" Nürnberger Industrialisierung.
Die Steine wurden dann im Kanalhafen Worzeldorf verschifft und nach Nürnberg gebracht.
(Oktober 2005)

Hoffmannsbrüche Worzeldorf

Hoffmannsbrüche bei Worzeldorf.
Aufgelassene Gruben haben sich zum Teil wieder mit Wasser gefüllt.
(Oktober 2005)

Hoffmannsbrüche Worzeldorf

Hoffmannsbrüche bei Worzeldorf.
(Januar 2007)

Hoffmannsbrüche Worzeldorf

Hoffmannsbrüche bei Worzeldorf.
(Januar 2007)

Hoffmannsbrüche Worzeldorf

Hoffmannsbrüche bei Worzeldorf.
...festhalten, was man hat... :-)
(Oktober 2005)


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Hoffmannsbrüche Worzeldorf

Hoffmannsbrüche bei Worzeldorf.
Zufahrt.
(November 2010)

Hoffmannsbrüche Worzeldorf

Hoffmannsbrüche bei Worzeldorf.
(November 2010)

Hoffmannsbrüche Worzeldorf

Hoffmannsbrüche bei Worzeldorf.
(November 2010)


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HOFFMANNSBRÜCHE

Was wäre wohl Worzeldorf ohne seinen Kanal, seinen Berg, den Hofmannsbruch und die ehemalige Schuckerts-Alm.
Geologisch vor ca. 200 Millionen Jahren, in der Keuperzeit, entstand der Wendelsteiner Höhenzug, der sich von Worzeldorf weit über Wendelstein hinaus erstreckt. Geschichtlich wird er Kornberg genannt.
Besondere Wahrzeichen: Der 389 m hohe Glasersberg, der 385 m hohe Worzeldorfer Berg und der 383 m hohe Wendelsteiner Berg.
Große Berühmtheit erlangten die 10 Steinbrüche, durch ihren Quarzitstein, der in seiner Farbenvielfalt auch heute noch sehr gefragt ist. Im begrenzten Umfang wird noch heute am Hofmannsbruch der harte Quarzit hydrothermalen Ursprungs und der Burgsandstein abgebaut. Er wird hauptsächlich noch für Fassadenverkleidungen und für Ausbesserungsarbeiten an historischen Gebäuden eingesetzt.
Das Gesicht der Nürnberger Altstadt ist geprägt vom Sandstein, welcher gerade im Worzeldorfer Gebiet seit Jahrhunderten abgebaut wurde. Schon 1464 - 65 berichtete Baumeister Endreß Tucher im Baumeisterbuch, dass er für stadteigene Wasserbauten am "Höhelstein" auf Reichsboden nahe der Straße einen Steinbruch anlegen ließ. Das brachte Streit mit dem Besitzer Sekendorf.

Im Zusammenwirken von Baumeister Jakob & Wolf und Festungsbaumeister Peter Karl wurde 1596 - 1598 die Fleischbrücke aus den Steinen des Kornbergs erbaut.

Hoffmannsbrüche Worzeldorf

Diese spätmittelalterlichen Steinbrücke ist die älteste, berühmteste und interessanteste Brücke. lhre Bogenwinkel sind nach dem Ponte Rialto in Venedig gestaltet.

Besitzverhältnisse:
Der Kornberg war schon immer Reichsgut. 1236 verlieh Kaiser Friedrich II. das Reichslehen Kornberg und alles dazu gehörige an seinen Butigler Chunrad mit dem Beinamen Curenberg. Nach dem Aussterben des Kurenberger Geschlechts, gab es verschiedene Besitzer des Kornbergs, so 1343 Ulrich und Alheit von Kuhdorf, 1422 Katharina von Hohenfels "westlicher Teil", Geuder und von derer von Sekendorf "nördlicher Teil".
Alle Anteilseigner verkauften zwischen 1441 und 1471 ihre Anteile an Nürnberg. Wie eine Kaufurkunde der Stadt Nürnberg von 1446 besagt, zahlte die Stadt an Sekendorf für deren Anteil am Kornberg 2600 Florin. Das war damals eine riesige Summe.
Nürnberg hatte das Verfügungsrecht bis 1806. Als durch Napoleon 1806 Franken bayerisch wurde, kam 1903 der nördliche Teil des Kornbergs zur politischen Gemeinde Worzeldorf. Ab 1945 übernahmen die Fränkischen Natursteinwerke den Worzeldorfer Steinbruch und noch heute baut bei Bedarf die Firma Schenk aus Fürth Steine ab.

Der Betrieb auf den Kornberg
Über den Betrieb auf dem Kornberg gibt uns das aus dem Jahre 1450 stammende Bergbuch Auskunft.
Damals gab es 8 Steingruben, später kamen noch 2 Gruben dazu, nämlich der Glasersberg, genannt Mittel- bruch und der Worzeldorfer Holsteinbruch. Die Gruben hatten alle einen eigenen Namen und ihr besonderes Zeichen. Zu jeder Steingrube gehörten 3 Bergleute, einer von ihnen war der Rechner, der jeden 4. Pfennig vom Erlös der Grube der Herrschaft abzuliefern hatte.
Das lnventar jeder Grube bestand aus 30 Steinäxten, 2 Hebeeisen, 3 Schaufeln, 1 Spitzhacke, 3 Reithauen, 1 Amboss und 2 Blasbalgen.

Für die lnstandhaltung der Werkzeuge war der Schmied zuständig. Er musste dafür sorgen, dass die vielen Keile, Meißel, Hacken, Äxte usw. stets scharf und in einen gebrauchsfähigen Zustand waren.

Der Steinmetz erforschte zunächst sachkundig, wo natürliche Spalten oder Zwischenschichten ausgenützt werden konnten. Nun wurde der Stein mit dem Meisel oder der Spitzhaue in eine Linie geritzt, der Ritz wurde so tief bearbeitet bis man kleine Holzkeile einsetzen konnte. Durch gleichmäßiges eintreiben der Keile öffnete sich der Fels etwas und nun setzte man die großen Eisenkeile, die sogenannten Frösche ein. In den Spalten des Blockes wurden dann Eisenkugeln in verschiedenen Größen gelegt, welche bei jeder Erweiterung der Spalten nach unten rutschten. Der letzte Arbeitsvorgang war das Absprengen des Blocks mit Hacke und Eisenstangen unter Ausnützung der Hebekraft. Jetzt konnte der Stein nach Bedarf roh zugehauen werden.
Durch den Fachwerkbau wurden im Steinbruch vermehrt Fensterstürze, Pfeiler, Treppenstufen und Schwellen hergestellt. Sehr gefragt waren neben Straßenwalzensteinen die Mühlsteine des Kornberges. Sie gingen auf dem Wasserweg bis nach Ungarn und in die Türkei. lm Bruch selber durfte kein Stein verkauft werden. Jeder Stein musste das rote Zeichen des Bruches tragen, das der Eigner mit einem Blaustrich kontrollierte. Den ganzen Betrieb Überwachte ein Bergmeister, der gewöhnlich in Wendelstein seinen Sitz hatte. Er teilte die Bergleute ein und bestimmte auch wohin der Abraum geworfen werden sollte.

Der Kornberg hatte ein eigenes Berggericht für alle Gerichtsfälle, die sich im Bereich der Steinbrüche ergaben. Beleidigungen, Streitigkeiten, Schlägereien, falsches Maß, Nichteinhaltung der Arbeitszeit, täglich 12 Stunden von 5:00 morgens bis 7:00 abends, bei 2 Stunden Mittagsspause. Bergrichter war gewöhnlich der Bergmeister. lhm standen 10 gewählte Schöffen zur Seite, die 8 Rechner der einzelnen Gruben wurden meistens als Schöffen berufen. 1471 nach Verkaufs der Anteilseigner des Kornbergs an die Stadt Nürnberg, wurde die Gerichtsbarkeit und alles was dazugehörte an Nürnberg übergeben. Nun wurden die Bergrichter vom Rat der Stadt ernannt.

Die meisten Fuhren nach Nürnberg erledigten im Frondienst Bauern, Wirte und Kutscher, die Nürnberger Untertanen waren. Schwere Fuhrwerke und schlechte Wege schwächten die Tiere stark. In einem Bericht des Baumeisters Wolf Jakob Stromer 1595 wurden 10 800 Steine gebrochen, die im Winter abtransportiert werden mussten.

Über ein halbes Jahrtausend wurden auf dem Kornberg Quarzit und Burgsandstein abgebaut.
Mit dem Bau des Ludwig-Donau-Main-Kanals erlebten die Steinbrüche ab 1827 nochmals einen kräftigen Aufschwung, denn jetzt hatte man einen günstigen Transportweg.
Noch 1883 beschäftigten 5 Brüche 80 Arbeiter.
12.000 Tonnen Steine wurden jährlich auf dem Ludwig-Donau-Main-Kanal verschifft.
Durch die Zerstörung Nürnbergs im II. Weltkrieg und den Wiederaufbau wurde der Holsteinbruch noch einmal kräftig aufgewertet.

Text: In Anlehnung an eine Textzusammenstellung von Heinz Härtlein und Georg Darlapp.
Quellen:
Bücher: Horndasch, Weinfurtner, Galsterer: Der Kornberg
Pfarrer Wich: Geschichte Kornburgs
Pfarrer Gottlieb Geiß: Rund um Kornburg
Pfarrer Gottlieb Geiß: Herzen suchen ihren Weg
Presse: Pfarrer Gottlieb Geiß: Mitteilungsblatt für Worzeldorf
Nordbayerische Nachrichten
Bilder und Ansichtskarten: Hans Arnold, Heinz Härtlein, Georg Darlapp
Wanderung und Vorträge: Pfarrer i. R. Hans Bosch
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