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GESCHICHTE
- RITTER CARL FRIEDRICH VON WIEBEKING
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Ritter Carl Friedrich von Wiebeking.
* 25. Juli 1762 als Sohn eines Apothekers zu Wollin in Pommern, †
28. Mai 1842 (München?)
Bild: Der Flussmeister
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Nach seiner
Schulzeit absolvierte er eine kartographische Ausbildung als Zeichner
von topographischen Karten. Nebenher beschäftigte er sich mit
Mathematik, Architektur und Wasserbau.
1779-80 zeichnet er die Karte von Mecklenburg-Strelitz, welche Graf
von Schmettau in 9 Blättern herausgab.
Unter Verwendung der Direktorialvermessungskarten und auf Grundlage
von Neuvermessungen erstellt er 1786 -88 das erste topographische
Kartenwerk von Mecklenburg-Schwerin in 42 Blättern im Maßstab
von etwa 1 : 24000. Das Kartenwerk ist handgezeichnet und mit Wasserfarben
ausgemalt.
Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz berief ihn als Wasserbaumeister
nach Düsseldorf. Hier kartierte er 1792 - 1794 er den bayerischen
Anteil des Herzogtums Berg in 4 großen Blättern.
In diesem Dienst arbeitete Wiebeking an der Korrektur des Rheins
mit. Johann Gottfried Tulla, der "Rhein-Begradiger" und
spätere Gründer der heutigen Universität Karlsruhe
erhielt zum großen Teil bei Wiebeking sein Wissen.
In einem dreijährigen Zwischenspiel in Wien als k.k. Hofrat
beschäftigte er sich unter anderem mit Verbesserungen der Hafenverhältnisse
in Fiume, Triest und Venedig. Ferner mit Wasserbauarbeiten in Venetien,
mit Straßenbau von Rijeka nach Zagreb, mit der später
durchgeführten Schiffbarmachung der March im heutigen Tschechien.
1805, - bevor Bayern Königreich wurde - erhielt Wiebeking durch
Kurfürst Maximilian I. den Ruf nach München, als Chef
der Ministerialsektion für Straßen- und Wasserbau. 1817
wurde er zum Generaldirektor des "Geheimen Central-, Wasser-
und Strassenbau-Bureaus", der späteren Obersten Baubehörde,
ernannt.
Bayern verdankt Wiebeking wichtige verkehrpolitische Konzeptionen
und infrastrukturelle Verbesserungen. In seinem in München
1814 erschienenen Buch: "Theoretisch-praktische Wasserbaukunst,
Band III" schreibt er: "Seit 1806 wurden im Königreich
Bayern über zwei tausend Stunden Chausseen... verbessert...
vierzig Stunden neue Kunststrassen angelegt; sechs und dreysig grosse
Brücken ...erbauet, hundert und vier aber restauriert."
Für den Brückenbau orientiert er sich am modernen französischen
Brückenbau und übertrug die elegant flach gewölbten
Steinbrücken in das billigere Material Holz. Gegenüber
älteren Bogenbrücken und den einfacheren Pfahljochbrücken
hatten die Brücken Wiebekings mit weit gespannten Bogen große
Vorteile für die Schifffahrt und für die Stabilität
des Bauwerks bei Eisgang und Hochwasser. Wiebekings Brücken
waren kostengünstig und schnell gebaut. Seine Prognose, die
Brücken würden hundert Jahre halten, stellte sich allerdings
bald als Irrtum heraus. Da auf Brückendächer verzichtet
wurde und es noch keine Holzschutzmittel gab, fingen die zu mehreren
Lagen verbundenen Balken schnell an zu faulen. So mussten Wiebekings
Brücken, die er in ganz Bayern hatte erbauen lassen, nach zwei
bis drei Jahrzehnten wieder abgerissen werden.
Mit Sicherheit war Wiebeking eine der beeindruckensten bayrischen
Ingenieurpersönlichkeiten des frühen 19. Jahrhunderts,
der weit über Bayern hinaus Beachtung fand. Als bekannter Erbauer
zahlreicher hölzerner Bogenbrücken und hydrotechnischer
Bauwerke, stieg er in der königlichen Bauverwaltung bis zum
Generaldirektor des bayerischen Wasser-, Brücken- und Straßenbauwesens
auf.
Sein Wissen hinterließ er in einem umfangreichen, mehrbändigen
Werk mit detaillierten Analysen der gesamten europäischen Baupraxis.
Sie waren der Versuch eines Ingenieurs aus der Zeit der beginnenden
industriellen Revolution, ein Gesamtbild des Bauwesens als einer
neuen Wissenschaft in neuer gesellschaftlicher Verantwortung zu
entwerfen.
Aufgrund seiner Kompetenz lebte er offensichtlich in der Hoffnung,
dass Ludwig I. ihn mit der Planung des Kanals zwischen Donau und
Main beauftrage. Die Enttäuschung darüber, dass das nicht
der Fall war, führte zu der öffentlichen Publikation seiner
Bedenken. Das war leider nicht nur ein Affront gegen Pechmann, sondern
letztlich auch gegen König Ludwig I. selbst.
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Für die Ausarbeitung wurden verwendet: [(Wikipedia)],
[1], [2],
[3], [verschiedene "Schnipsel"
aus den Netz]
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