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GESCHICHTE
- PRINZESSIN AUGUSTE
VIZEKÖNIGIN VON ITALIEN, HERZOGIN VON LEUCHTENBERG UND FÜRSTIN ZU EICHSTÄTT
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Auguste Amalia Ludovika von Bayern.
* 21. Juni 1788 in Straßburg; † 13. Mai 1851 in München.
Durch Heirat Vizekönigin von Italien, ab 1817 Herzogin von Leuchtenberg und Fürstin zu Eichstätt.
Bild: Andrea Appiani, Mailand 1806, Öl/Leinwand 218 x 142 cm, Privatbesitz.
Auguste Amalie trägt die offizielle französische Hoftracht, wie sie seit der Kaiserkrönung Napoleons von den weiblichen Mitgliedern der Familie Bonaparte getragen wurde. Das Kreuz des Damenordens der heiligen Elisabeth weist sie als bayerische Prinzessin aus.
Bild: Bayerns Krone
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Auguste Amalia Ludovika von Bayern.
Bild: François Pascal Simon Gérard.
Bild: Wikipedia
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Prinzessin Auguste Amalie Ludovika von Bayern.
Königliche Prinzessin von Baiern, Vice-Königin von Mailand.
Bild: Besitz: Martin Nicoly, Kitzingen
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Prinzessin Auguste Amalie Ludovika von Bayern.
Königliche Prinzessin von Baiern, Vice-Königin von Mailand.
Bild: Besitz: Martin Nicoly, Kitzingen
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Prinzessin Auguste Amalie Ludovika von Bayern.
Ziviltrauung des Prinzen Eugène de Beauharnais und der Prinzessin Auguste Amalie von Bayern in der Münchner Residenz, gemalt 1808 von François-Guillaume Ménageot. Links sitzen Napoleon I. und Josephine, rechts daneben König Max und Karoline.
Bild: © akg-images Berlin, monumente-online.de
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PRINZESSIN AUGUSTE AMALIE
Prinzessin Auguste Amalia Ludovika von Bayern war durch Heirat Vizekönigin von Italien, ab 1817 Herzogin von Leuchtenberg und Fürstin zu Eichstätt.
Sie war die älteste Tochter des späteren König Maximilian I. Joseph von Bayern und dessen ersten Gattin Prinzessin Auguste Wilhelmine Maria von Hessen-Darmstadt.
Auguste Amalia Ludovika hatte bereits als Kind viel erlebt, den frühen Tod der Mutter, die Flucht des Vaters aus Zweibrücken, sein Exil in Ansbach, dessen neue Ehe mit Caroline von Baden und mit 10 Jahren den Einzug der kurfürstlichen Familie in München.
Prinzessin Auguste von Bayern war bildschön. So schön, dass Kaiser Napoleon eine Tasse aus Nymphenburger Porzellan mit ihrem Bildnis an seinen Stiefsohn Eugène de Beauharnais schickte - mit dem Befehl, diese Königstochter unverzüglich zu heiraten. So stiftete diese Tasse schließlich eine sehr erfüllte und glückliche Verbindung.
Auguste war bereits mit Karl Ludwig Friedrich, dem Erbgroßherzog von Baden verlobt, doch da Kaiser Napoleon I. bereit war, ihren Vater zum König zu erheben, forderte er sie im Gegenzug als Braut für seinen Stiefsohn Eugène de Beauharnais, den Vizekönig von Italien. Am Weihnachtstag 1805 hielt Napoleon von Schloss Schönbrunn aus in einem Brief für seinen Stiefsohn um die Hand der bayerischen Prinzessin an. Nach der Zustimmung wurde ihr Vater am 1. Januar 1806 zum König von Bayern ausgerufen. Auguste sträubte sich gegen die Verbindung, schmollte und fiel in langanhaltende Ohnmachten. Dies war vergeblich, sie musste sich fügen. Am 13. Januar unterzeichneten Minister Montgelas und der französische Gesandte die Heiratsabrede, anschließend fand in der Grünen Galerie der Münchner Residenz die Ziviltrauung statt. Prinzessin Auguste heiratete am 14. Januar 1806 in München den italienischen Vizekönig Eugène de Beauharnais (1781-1824), Sohn des Vicomte Alexandre de Beauharnais und seiner Gattin, spätere Kaiserin, Marie Josephe Rose de Tascher de la Pagerie. Napoleon wohnte der Zeremonie ebenfalls bei, er zeigte sich von seiner besten Seite und war in ausgelassener Stimmung.
Aus der glücklichen Ehe gingen sieben Kinder hervor:
• Joséphine (1807−1876) ∞ 1823 König Oskar I. von Schweden
• Hortense Eugénie (1808−1847) ∞ 1826 Fürst Konstantin von Hohenzollern-Hechingen • Auguste Eugene Charles Napoleon (1810−1835), 2. Herzog von Leuchtenberg ∞ 1835 Königin Maria II. von Portugal
• Amélie (1812−1873) ∞ 1829 Kaiser Peter I. von Brasilien
• Théodelinde Luise Eugenie Auguste Napoleone (1814−1857) ∞ 1841 Herzog Wilhelm von Urach Carolina (*/† 1816)
• Maximilian Joseph Eugene Auguste Napoleon (1817−1852), 3. Herzog von Leuchtenberg ∞ 1839 Großfürstin Maria Nikolajewna von Russland.
Heiratsvertrag zwischen der bayerischen Prinzessin Auguste Amalie und dem Stiefsohn Napoleons, Eugène Beauharnais, 13. Januar 1806:
Im Heiratsvertrag war festgelegt, dass Napoleon Eugène Beauharnais als kaiserlichen Prinzen adoptiert und ihn zum Vizekönig von Italien ernennt. Ihm und seinen männlichen Nachkommen wird die volle Souveränität über Parma und Piacenza zugesichert oder ein vergleichbares Land. Die Mitgift von Auguste sollte 100.000 Gulden betragen. Des Weiteren waren die Beträge festgelegt, die die bayerische Prinzessin als Morgengabe, Nadelgeld und Witwengeld von Frankreich zu erwarten hatte. Im Falle des Todes von Eugène wurde Auguste die Vormundschaft über gemeinsame Kinder zugesichert. Auguste verzichtete auf alle Ansprüche und Rechte ihren Brüdern und allen Prinzen des Hauses Wittelsbach gegenüber. Dies war ein üblicher Passus, der die Erbfolge der angeheirateten Familienzweige ausschließen sollte. Das Original des Vertrags liegt in Paris. Als Vertragspartner unterzeichneten die Abschrift: der französische Kaiser Napoleon und der bayerische König Max I. Joseph mit ihren Ehefrauen Joséphine und Karoline, die beiden Brautleute Eugène Napoleon und Auguste sowie der bayerische Kronprinz und Bruder Augustes, Ludwig. Darunter finden sich die Unterschriften von jeweils fünf Zeugen aus dem Kreis der Minister und Staatssekretäre. Auf französischer Seite waren dies: Talleyrand, Duroc, Caulaincourt, Bessiers und d'Harville, auf bayerischer Seite Baron Rechberg, Graf Topor Morawitzky, Graf Törring, Baron Ludwig von Göhren und Baron von Kessling. Beglaubigt und gesiegelt hat diese Vereinbarung der französische Staatssekretär Hugo Bernard Maret, Duc de Bassano. Das Original des Vertrags wurde am 13. Januar 1806 gegen 14 Uhr in den Grünen Zimmern der Münchner Residenz unterzeichnet. Maret hatte vor der Unterzeichnung den Vertrag öffentlich verlesen.
Im Heiratsvertrag führt der Prinz den Namen "Eugen Napoleon von Frankreich. Der Kaiser nennt ihn seinen Sohn.", so berichtet die "Bamberger Zeitung" vom 29. Januar 1806.
Zusammen mit ihrem Mann war Auguste Amalie bis zum endgültigen Sturz Napoleons vollkommen von dessen Vorstellungen abhängig.
Nach der Niederlage des französischen Kaisers in Waterloo musste sie mit ihrer Familie von Mailand nach München emigrieren. Geldsorgen hatten sie nicht, da das beschlagnahmte Vermögen Eugènes in Italien wieder freigegeben wurde. Aber für die bayerische Königstochter ging es auch um das Ansehen und den Stand ihrer Familie. Eugène Beauharnais erwarb für seine Frau Schloss Ismaning vor den Toren Münchens. 1817 verlieh König Max Joseph ihm den Titel "Herzog von Leuchtenberg", wodurch Auguste Amalie zur Herzogin von Leuchtenberg mit dem dazugehörigen Landgrafentum und dem Fürstentum Eichstätt wurde.
Die Familie lebte in der ehemaligen Bischofsresidenz in Eichstätt, in Schloss Ismaning und schließlich, als 1821 das "Leuchtenbergpalais" in München fertig gestellt war, überwiegend dort. Auguste Amalie führte ein großes Haus, das bald zum gesellschaftlichen Mittelpunkt in München wurde.
Text: In Anlehnung an ??
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Herzog von Leuchtenberg - Kinder.
...das Leben geht weiter: Die Kinder von Eugène und Auguste:
Josephine, Eugenie, August, Amalie, Theolinde.
Bild: Stieler, Haller/Lehmbruch
(um 1818)
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