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GESCHICHTE - RUHMESHALLE & BAVARIA

Geschichte Bilder

Ruhmeshalle mit Bavaria.
Erster Entwurf von Leo von Klenze.
Bild: Wikipedia

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Ruhmeshalle mit Bavaria.
Endgültiger Entwurf von Klenze (Halle) und von Schwanthaler (Bavaria).
Bild: Wikipedia

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Ruhmeshalle mit Bavaria.
Postkarte - 19. Jahrhundert.
Bild: Wikipedia

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Ruhmeshalle mit Bavaria.
(Ausgust 2007)

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Ruhmeshalle mit Bavaria.
(Ausgust 2007)

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Ruhmeshalle mit Bavaria.
(Ausgust 2007)

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Ruhmeshalle.
(Ausgust 2007)

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Ruhmeshalle mit Bavaria.
Auf einer Briefmarke zu den Olympischen Spielen München 1972 (1970).
Bild: Wikipedia

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Theresienwiese.
Pferderennen um 1870.
Bild: Wikipedia

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Ruhmeshalle mit Bavaria.
Die Bavaria vor der Ruhmeshalle zu München, errichtet (nach dem Tod Schwanthalers)
unter Ludwig I. 1843 - 1853.
Die Ruhmeshalle erbaut von Leo von Klenze.
Die Kolossalstatue der Bavaria modelliert durch Ludwig Michael von Schwanthaler, gegossen von Ferdinand Miller.
Bild: Nach einer Photographie von Jäger & Görgen, München. Deutsche Bilder.


RUHMESHALLE UND BAVARIA

Ludwig I. befasste sich bereits als Kronprinz mit dem Gedanken, ein "Baiern aller Stämme" zu würdigen.
Als König lud er 1833 die Architekten und Baumeister Gärtner, Klenze, Ohlmüller und Ziebland zu einem Wettbewerb für die Gestaltung einer Ruhmeshalle ein. Es sollte ein Ehrentempel für bedeutende bayerische Persönlichkeiten werden, die sich um ihr Land, um Wissenschaft und Kunst, verdient gemacht hatten.

Die Stilrichtung war frei gestellt, - einzige Vorgabe: "...eine Kopie der Walhalla darf dieses Gebäude nicht werden...".
Standort sollte der Ort sein, an dem er als Kronprinz am 17. Oktober 1810 anlässlich seiner Hochzeit mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen (Prinzenhochzeit) mit einem Pferderennen der Münchener Bevölkerung das "Oktoberfest" schenkte: Die "Theresienhöhe" vor der "Wies'n".

Die Planungsphase der Ruhmeshalle fiel in die Zeit der Auseinandersetzung zwischen Klassizisten, die sich der Ästhetik der griechischen und römischen Antike verbunden fühlten, und Romantikern, die sich an die Formensprache des Mittelalters - mit den Begriffen Volk, Religion, Geschichte und Tradition - anlehnten.
Die unterschiedlichen Meinungen hatten somit ihre Ursache in den politischen Auffassungen und erreichten zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach den Befreiungskriegen mit ihrem einigenden Faktor des Widerstandes gegen Napoleon und nach dem Wiener Kongress 1814 ihren Höhepunkt.

Klenze, in seinem damals noch fast intimen Verhältnis zu Ludwig hatte den Vorteil, die Vorstellungen Ludwigs zu kennen, desweiteren als Hofbaumeister die Möglichkeit, Einblick in die eingehenden Entwürfe seiner Konkurrenten zu haben. Er ging damit als Sieger aus dem Wettbewerb hervor.

Klenzes klassizistischer Vorschlag für die Ruhmeshalle bot im Prinzip nichts grundlegend Neues. Ähnlich der Walhalla schlug er eine dorische Säulenhalle vor, diesmal auf U-förmigem Grundriss. Neu und ungewöhnlich war jedoch sein Vorschlag, der Halle eine Kolossalplastik voranzustellen, die als Allegorie das Vaterland Bayern symbolisieren sollte. Das umgebende Bauwerk sollte eher klein ausfallen und lediglich als umrahmende Architektur dienen.
Am Entwurf beeindruckte zweifellos die Kolossalstatue, war doch eine solche Großplastik seit der Antike nicht mehr verwirklicht worden. Geschmeichelt von der Idee, ebenso imposante Statuen zu errichten wie die bewunderten antiken Herrscher, schrieb Ludwig I. nach seiner Entscheidung für Klenzes Entwurf: "Nur Nero und ich können solche Kolosse erbauen...".

Die Halle wurde 68 Meter breit, 32 Meter tief, hat eine Dachtraufenhöhe von 16 Metern und steht auf einem 4,3 Meter hohen, leicht geböschten Sockel. 48 Säulen mit einer Höhe von 6,95 Meter und einem Durchmesser von 1,25 Meter tragen zusammen mit der Rückwand das Dach.


BAVARIA

Bereits 1824 - noch ohne konkreten Auftrag - zeichnete Klenze erste Entwürfe zur Bavaria als "griechische Amazone". Inspirationen für ein solches Standbild waren die Kolossalstatuen der Antike, wie der Koloss von Rhodos oder die Zeusstatue des Phidias, besonders aber dessen Athena Parthenos, die in zahlreichen verkleinerten römischen Kopien überliefert ist.
Danach wäre die Bavaria mit Helm und Schild und erhobener Lanze ausgestattet worden.

Klenzes Entwürfe zeigen die Bavaria mit zweifach gegürtetem Kleid (Chiton) und hochgeschnürten Sandalen. Mit ihrer rechten Hand krönt sie eine mehrköpfige Herme, deren vier Gesichter die Herrscher- und Kriegstugenden, die Künste und die Wissenschaft symbolisieren sollen. In der linken Hand hält die Bavaria mit ausgestrecktem Arm einen Kranz auf Hüfthöhe, den sie symbolisch den geehrten Persönlichkeiten spendet. Zur linken der Bavaria kauert ein Löwe.
Mit seinem Vorschlag schuf Klenze durch die Mischung verschiedener Motive einen neuen Typ der Länderallegorie. Personifikationen Bayerns gab es zwar schon lange zuvor. Doch während beispielsweise die Attribute der Tellus Bavarica auf dem Hofgartentempel für materielle Reichtümer des Landes stehen, stattete Klenze seine Bavaria mit Attributen der Bildung und der Staatsführung aus. Damit zeichnete er zugleich ein neues Ideal des Staates. In Klenzes Entwurf rückt ein tugendhaftes und aufgeklärtes Staatsideal in den Mittelpunkt und verdrängt die agrarischen Symbole.



Bronze galt bereits in der Antike als ehrwürdiges und dauerhaftes Material. Ludwig I., der sein Wirken der Nachwelt erhalten wollte, lag damit sehr viel an diesem Material. Daher förderte er die Münchner Bronzegießer Johann Baptist Stiglmaier und dessen Neffen Ferdinand von Miller und belebte die lange Tradition des Bronzegusses in München, indem er eine neue Gießstätte errichten ließ. Im Jahr 1825 wurde die von Ludwig in Auftrag gegebene und von Klenze erbaute Königliche Erzgießerei an der Nymphenburgerstraße in Betrieb genommen.

Die gewaltige Statue der Bavaria - 18,52 Meter hoch, Gewicht ca. 87 Tonnen - sollte nach den Vorschlägen Klenzes in Bronzehohlguss hergestellt werden. Sie besteht aus vier Teilgüssen (Kopf, Brust, Hüfte, untere Hälfte und Löwe) und diversen montierten Kleinteilen. Die Höhe des Steinsockels beträgt 8,92 Meter. Im Kopf befindet sich eine Aussichtsplattform.

Am 28. Mai 1837 wurde der Vertrag über die Herstellung der Bavaria zwischen Ludwig I., Klenze, dem Bildhauer Ludwig Schwanthaler und den Erzgießern Johann Baptist Stiglmaier und dessen Neffen Ferdinand von Miller unterzeichnet.

Ab Ende 1839 arbeitete Schwanthaler auf dem Gelände der Erzgießerei gemeinsam mit etlichen Hilfskräften an einem Gipsmodell der Bavaria in Originalgröße. 1840 wurde ein erstes, vier Meter hohes Hilfsmodell fertig. Im Spätsommer 1843 konnte dann das fertiggestellte originalgroße Modell in einzelne Teile zerlegt werden, die Stiglmaier und Miller dann als Vorlage für die jeweiligen Gussformen dienten.
Im April 1844 starb Stiglmaier und die Leitung des Projekts ging auf Miller über. Am 11. September 1844 wurde der Kopf der Bavaria aus der Bronze türkischer Kanonen gegossen, die 1827 im griechischen Befreiungskrieg in der Schlacht von Navarino mit der ägyptisch-türkischen Flotte untergegangen waren und unter dem griechischen König Otto, Sohn Ludwigs I., gehoben und nach Europa verkauft wurden. Im Januar und März 1845 folgte der Guss der Arme, am 11. Oktober 1845 der des Bruststückes. Im darauf folgenden Jahr wurde das Hüftstück gegossen und im Juli 1848 war das gesamte Oberteil der Statue fertiggestellt. Der letzte größere Guss, für das Unterteil, fand am 1. Dezember 1849 statt.

Am 20. März 1848 hatte Ludwig I. zugunsten seines Sohnes Maximilian II. abgedankt.
Maximilian verpflichtete sich zwar zur Fortführung des Projektes, sein völlig unzureichendes Budget dafür sah aber lediglich 9000 Gulden pro Jahr vor. Miller, der die Gusskosten aus eigener Tasche vorstrecken musste, geriet in ernste Geldnot. Erst als der abgedankte König die Finanzierung aus seiner Privatschatulle übernahm, war die Fertigstellung der Bavaria gesichert. Miller musste jedoch einem Teil der Kosten selbst tragen. Der Guss galt jedoch seinerzeit als technische Meisterleistung, so dass der Ruhm für die Erzgießerei den finanziellen Verlust ausglich, indem er weitere Aufträge und Einnahmen garantierte.

Zum Oktoberfest des Jahres 1850, welches das 25. Regierungsjahr Ludwigs gewesen wäre, sollte die Bavaria festlich enthüllt werden. Es gab jedoch zunächst Bedenken, dass die Veranstaltung als Demonstration gegen den regierenden König Maximilian II. aufgefasst werden könnte.

Von Juni bis August wurden die Einzelteile der Bavaria auf eigens hierfür konstruierten Wagen, die von je zwanzig Pferden gezogen wurden, zum Aufstellungsort transportiert. Am 7. August 1850 wurde als letztes der Kopf mit einem Festzug durch die Stadt zur Theresienhöhe gebracht. Die feierliche Enthüllung fand schließlich am 9. Oktober nach einem Festzug aller Gewerbe und Zünfte zur Theresienwiese statt und geriet erwartungsgemäß zu einer Huldigungsfeier für den abgedankten König.

Die Ruhmeshalle war bei der Enthüllung der Bavaria noch nicht fertiggestellt, Gerüste und Holzdächer verdeckten noch weite Teile des Baus. Erst 1853 konnte der Bau im Rahmen einer weitaus schlichteren Feier eingeweiht werden.



Im Inneren der Ruhmeshalle wurden zunächst 1853 die Büsten von 74 zu ehrenden Personen aufgestellt, 1868 kamen zehn neue hinzu. 1888 wurde anlässlich der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag Ludwigs I. eine Büste des Königs selbst an zentraler Stelle der Mittelwand in der Ruhmeshalle angebracht, darunter eine Tafel mit der Inschrift:
"KÖNIG LUDWIG I.
ZUR FEIER SEINES 100. GEBURTSTAGES
DAS DANKBARE
MÜNCHEN".

Geschichte Bilder

Ruhmeshalle - Ludwig I.
(Ausgust 2007)

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Ruhmeshalle - Ludwig I.
(Ausgust 2007)




Der Verein "Bavaria 2000 e.V., der sich der "Förderung des Andenkens an König Ludwig I. und der Erhaltung seiner Bauten und Denkmäler" widmete, veranlasste 2001 durch Experten eine Untersuchung der Bavaria.
Dabei wurde so schwerwiegende Schäden festgestellt, dass die Statue für Besucher geschlossen werden musste.

Im Verlauf der umgehend veranlassten Sanierungsarbeiten wurde nicht nur der erhobene Arm stabilisiert und die gesamte Aussenfläche gereinigt, abgeschliffen und versiegelt, sondern auch eine komplett neue Wendeltreppe eingebaut.

Die Arbeiten dauerten bis zum Oktoberfest (September) 2002.


Geschichte Bilder

Ruhmeshalle mit Bavaria.
Gesicht der Bavaria nach der Renovierung (2002).
Bild: Wikipedia


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last update: geschichte_bavaria.htm / 19.12.2009
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