Neben Joseph Anton
von Maffei (1790–1870) und Baron Theodor Freiherr von Cramer-Klett
(1817-1884) gilt Joseph von Baader als einer der drei wichtigen
Wegbereiter der Eisenbahn in Bayern.
Nach anfänglichem Medizinstudium und Promotion mit Auszeichnung
1785, studierte Baader von 1786 bis 1793 die damals noch junge Disziplin
Maschinenbau in Göttingen, später in England, der Keimzelle
der Industriellen Revolution.
1798 wurde er zum Direktor des Bergbaus und des Maschinenwesens
in Bayern berufen, 1808 Geheimrat des Bergbaus und der Salinen und
später Oberbergrat und Professor zu München.
1796 wird er Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
1799 beschreibt von Baader eine Konstruktion für ein Zwei-Mann-U-Boot.
1803 errichtet er im Schlosspark Nymphenburg bei München eine
Pumpanlage zum Betrieb der Brunnenfontäne auf dem Schlossvorplatz,
die heute die älteste seit ihrer Erbauung ständig arbeitende
Maschine Europas ist.
1805 beruft ihn Napoleon nach Paris, in Versailles leistungsfähigere
Pumpwerke zu errichten (nie realisiert).
Von Baader lebt einige Jahre in Frankreich und England.
1807 fertigt er erste Entwürfe für Eisenbahnen an - in
England erfolgte die Jungfernfahrt der Eisenbahn 1825, in Deutschland
1835.
1818 Baader stellt ein funktionsfähiges Modell einer Eisenbahn
her.
1825 plädierte von Baader für die Idee, eine Verbindung
von Main und Donau mittels Pferdebahn zu schaffen. Die Strecke sollte
von Donauwörth aussgehend, über Feuchtwangen nach Marktbreit
führen.
Um die Vorteile der neuen Technik zu demonstrieren, lies von Baader
1826 im Schlosspark von Nymphenburg eine "Schau-Bahn"
im Maßstab 1:1 aufbauen.
Das Projekt ist jedoch gescheitert.
1830 entsteht sein Entwurf moderner Förderanlagen für
die Saline in Reichenhall, erster Plan zum Ludwig-Donau-Kanal.
Joseph von Baader schreibt 1824 über sein
Eisenbahnprojekt:
"Ich bin für meinen Theil, seit
langer Zeit so daran gewöhnt, alle meine Erfindungen, Ideen
und Pläne verworfen, oder ad Acta gelegt zu sehen, daß
es mich gar nicht wundern wird, wenn auch diesen Vorschlag,
so wichtig und einleuchtend er ist, ein gleiches Schicksal treffen
sollte."
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