EGGOLSHEIM
- ST. MARTIN
Die Pfarrkirche - dem heiligen Martin von Tours geweiht, zählt
- wie die im 7. und frühen 8. Jahrhundert entstandenen anderen
Martinskirchen dieser Gegend zu den ältesten Pfarrkirchen des
1007 gegründeten Bistums Bamberg.
1361 sprach Bischof Lupold III. von Bebenburg die Pfarrei Eggolsheim
dem Arichdiakonat Nürnberg zu, die damit seit 1421 den Namen
Eggolsheim-Nürnberg führt. Bei der Neueinteilung unter
Fürstbischof Johann Gottfried von Aschhausen wurde 1703 Eggolsheim
Kapitelsitz mit 17 Pfarreien. Von 1795 bis 1826 war Eggolsheim eines
von 12 Rural-Dekanaten mit 14 Pfarreien.
Mit der Dekanatreform von 1826 unter Erzbischof Joseph Maria von
Fraunberg kam die Pfarrei zum Dekanat Forchheim.
Von der ursprünglich vorhandenen mittelalterlichen Kirche mit
Krypta ist nur noch, seitlich des Langhauses, der 1305 errichtete
Turm erhalten.
Erste Pläne für einen Kirchenneubau entstanden um 1780,
doch erst 1822 wurde die Frage wieder ernsthaft diskutiert. 1825
entschied dann die Regierung des Obermainkreises, den damals königlichen
Oberbaurat Leo von Klenze mit der Ausführung zu beauftragen.
Im September 1826 wurde mit dem Abbruch der alten Kirche begonnen,
am 17. Mai 1827 der Grundstein für die neue Kirche gelegt.
Am 28. Oktober 1844 wurde die Kirche dann durch Erzbischof Bonifaz
Kaspar von Urban feierlich geweiht.
Vorbilder Klenzes für die Fassade der Kirche waren Il Gesú
in Rom (1573 - Giacomo della Porta) und Il Retendore in Venedig
(1577 - 1592 - Andrea Palladio).
Klenze bewegte sich hier im Eklektizismus - in der Nachahmung früherere
Baustile.
Fassade und Langhaus sind in ihrer klaren Linienführung beeindruckend,
jedoch fehlt auf der anderen Seite die "Lebendigkeit"
örtlich entstandener Dorfkirchen.
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