LANDVERKEHRSWEGE / HANDELSSTRASSEN
Bei der immer wieder gehörten Aussage: "Der Ludwigskanal hat sich doch nie gelohnt", muss bedacht werden, welche Verkehrmittel alternativ in dieser Zeit zur Verfügung standen.
Erst unter dieser Sicht ergibt sich für Planung und Bauwerk des Ludwigkanals die richtige Relation.
Das Frachtaufkommen in der Blütezeit des Kanals hätte nie mit Fuhrwerken oder mit der damals noch sehr bescheidenen Eisenbahn bewältigt werden können.
Neben den Landverkehrswegen bildeten die Flüsse als natürliche Wasserstrassen bereits wichtige Verkehrswege für Massengüter, wie zum Beispiel für Metalle, Holz, Getreide, Wein, Papier.
Die Nürnberger Ratverordneten Sigmund Fürer, Endres Imhoff und Martin Pfinzing veranlassten 1532 eine Schätzung des Nürnberger Schiffsverkehrs zwischen Bamberg und Frankfurt. Danach wurden in beiden Richtungen insgesamt 30 000 Zentner Schwergut befördert, ein Drittel von Bamberg flussabwärts, zwei Drittel von Frankfurt nach Bamberg flussaufwärts. Im ersten Fall durch die Strömung und mit Segeln unterstützt. Stromaufwärts mussten Leinreiter (Schiffsreiter) die Lastkähne von Treidelpfaden (Leinpfaden) vom Ufer aus ziehen.
Und um hier gleich auf das Stichwort "Eisenbahn" einzugehen, zum Zeitpunkt der Planung des Ludwigkanals (1830/1832) gab es in Deutschland noch keine Eisenbahn. Bei Baubeginn des Kanals (1836) eben einmal eine Teststrecke zwischen Nürnberg und Fürth vorhanden.
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