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SCHLEUSE 67 - ARCHIV 4
WORZELDORF

Ludwig-Donau-Main-Kanal
Ein Schiff passiert die Kanalschleuse


Manches, das gewohnt gewesen,
wurde mit der Zeit vergessen.
Wer weiß es noch, wie dazumal,
am Ludwigs-Donau-Main-Kanal,
Schiffe, hoch mit Holz beladen,
zwischen beiden Treidelpfaden,
zogen langsam ihre Bahn,
auf dem Wasser, wie ein Schwan?
Diese mussten auf den Reisen
durchpassieren viele Schleusen.
Je mach Steigung oder Fall,
Hundert sind es an der Zahl.
Von Kelheim bis nach Bamberg runter,
Geht's erst hinauf, und dann hinunter.
Denn sie gleichen aus damit
jeden Höhenunterschied.
Von des Schleusenwärters Pflichten
will nachstehend ich berichten:

Der Tag beginnt, der Morgen graut,
ein Nebel überm Wasser braut.
Man hört ein lang gezog'nes Tuten,
es gilt dem Wärter, sich zu sputen.
Sobald der Dunst ein wenig licht,
kommt ein Kanalschiff in die Sicht.
Geöffnet sind vom Tag zuvore,
bereits die beiden Schleusentore.
Nun kommt auch schon der Gaul heran,
zieht an dem langen Seil den Kahn.
Und hinter diesem alten Häuter
gemächlich hatscht der Schiffsreiter.
Er braucht nicht sagen hüh und hott,
das Pferd geht den gewohnten Trott.
Umhängen hat er an der Strippe,
für seinen Gaul die Futterkrippe.
So oft das Schiff beim Schleusen ist
das Pferdchen wieder weiter frisst.
Häälouh! Jetzt laut ein Ruf erschallt,
der Zossen macht sofort auf Halt.
Klatschend fällt das Seil ins Wasser,
und der Gaul, bewusst jetzt, dass er
befreit von seiner Zugeslast,
trabt wieder an, doch ohne Hast.

Ist die Zille in der Schleuse,
die Tore schließen das Gehäuse.
Der Schleusenwärter eilt darauf
und dreht die beiden Schützen auf.
Es ist, man kann es deutlich sehen,
nicht leicht, die beiden aufzudrehen.
Das Wasser rauscht, das Wasser quillt,
die Kammer sich nun langsam füllt.
Man sieht, schaut man hinab von oben,
das Schiff wird langsam angehoben.
Der Schiffer hält in dieser Zeit,
den Fahrplan in der Hand bereit.
Den nimmt der Wärter flugs entgegen
und gibt ihm den Behördensegen.
Im Schiffbuch wird dazu notiert,
der Name, Zeit, wann es passiert.
Es tanzt das Schiff auf sanften Wogen,
die Tore werden aufgezogen.
Ein lautes Wiah, der Gaul zieht an,
das Seil sich strafft, es ruckt der Kahn
und steuert an die nächste Schleuse,
So viele sind's ja auf seiner Reise.
Wenn sich auf diesem Wasserpfad,
mit Holz ein Schiff von oben naht,
wird man in gleicher Weise werken,
nur einen Unterschied bemerken.
Langsam die Ziller sinkt hinab,
als senk' man sie ins kühle Grab.
Doch wieder ist es nur ein Zeichen,
den Wasserspiegel auszugleichen.

So ging es zu, tagein - tagaus,
doch fünfundvierzig war es aus.
Weil Brücken, die ins Wasser krachten,
den Kanal zum Erliegen brachten.
Nun dämmert er verrottend hin
und teilweis' ist kein Wasser drin.
Was einst zwei Ströme hat verbunden,
hat ein trübselig' End gefunden.
Vom Ludwigs-Donau-Main-Kanal
Sagt man nun auch "Es war einmal!"


Erschienen in 2 Heimatblättern Juli/August 1977 und der Kassette beigegeben bei der Grundsteinlegung der Osterkirche in Worzeldorf - 23.07.1977
Für die Internet-Publikation etwas überarbeitet - Hans Grüner - September 2011.



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SCHLEUSE 67

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