HOME  |    VERKÜNDIGUNG  |    HOBBIES  |    KANAL  |   KRIPPEN  |   WEIHNACHTSLIEDER  |   KONTAKT  |    SITEMAP

BIBEL-BILDER
GRUNDLAGEN DES GLAUBENS
LIEDER DES GLAUBENS
THEOLOGIE UND MEHR
ISRAEL
VORTRÄGE
WEIHNACHTSKRIPPEN
WEIHNACHTSLIEDER
O Haupt voll Blut und Wunden


Video "Lieder vom Glauben": "O Haupt voll Blut und Wunden"


1. O Haupt voll Blut und Wunden,
voll Schmerz und voller Hohn,
o Haupt, zum Spott gebunden
mit einer Dornenkron,
o Haupt, sonst schön gezieret
mit höchster Ehr und Zier,
jetz aber hoch schimpfieret:
gegrüßet seist du mir!

2. Du edles Angesichte,
davor sonst schrickt und scheut
das große Weltgewichte:
wie bist du so bespeit,
wie bist du so erbleichet!
Wer hat dein Augenlicht,
dem sonst kein Licht nicht gleichet,
so schändlich zugericht?

3. Die Farbe deiner Wangen,
der roten Lippen Pracht
ist hin und ganz vergangen;
des blassen Todes Macht
hat alles hingenommen,
hat alles hingerafft,
und daher bist du kommen
von deines Leibes Kraft.

4. Nun, was du, Herr, erduldet,
ist alles meine Last;
ich hab es selbst verschuldet,
was du getragen hat.
Schau her, hier steh ich Armer,
der Zorn verdienet hat.
Gib mir, so mein Erbarmer,
den Anblick deiner Gnad.

5. Erkenne mich, mein Hüter,
mein Hirte, nimm mich an.
Von dir, Quell aller Güter,
ist mir viel Guts getan;
dein Mund hat mich gelabet
mit Milch und süßer Kost,
dein Geist hat mich begabet
mit mancher Himmelslust.

6. Ich will hier bei dir stehen,
verachte mich doch nicht;
von dir will ich nicht gehen,
wenn dir dein Herze bricht;
wenn dein Haupt wird erblassen
im letzten Todesstoß,
alsdann will ich dich fassen
in meinen Arm und Schoß.

7. Es dient zu meinen Freuden
und tut mir herzich wohl,
wenn ich in deinem Leiden,
mein Heil, mich finden soll.
Ach möcht ich, o mein Leben,
an deinem Kreuze hier
mein Leben von mir geben,
wie wohl geschähe mir!

8. Ich danke dir von Herzen,
o Jesu, liebster Freund,
für deines Todes Schmerzen,
da du´s so gut gemeint.
Ach gib, dass ich mich halte
zu dir und deiner Treu
und, wenn ich nun erkalte,
in dir mein Ende sei.

9. Wenn ich einmal soll scheiden,
so scheide nicht von mir,
wenn ich den Tod soll leiden,
so tritt du dann herfür;
wenn mir am allerbängsten
wird um das Herze sein,
so reiss mich aus den Ängsten
kraft deiner Angst und Pein.

10. Erscheine mir zum Schilde,
zum Trost in meinem Tod,
und lass mich sehn dein Bilde
in deiner Kreuzesnot.
Da will ich nach dir blicken,
da will ich glaubensvoll
dich fest an mein Herz drücken.
Wer so stirbt, der stirbt wohl.


Text:
Paul Gerhardt, geb. 1607 in Gräfenhainichen (Sachsen), nach dem Studium der Theologie in Wittenberg Hauslehrer in Beriln, 1651 Propbst in Mittenwalde (Mark Brandenburg), 1657 Pfarrer an St. Nikolai in Berlin; 1667 seines Amtes enthoben, weil er aus Gewissensgründen als überzeugter Lutheraner dem Toleranzedikt des reformierten Großen Kurfürsten nicht zustimmen konnte, 1669 Archidiakonus in Lübben (Spreewald); dort gest. 1676. Seine etwa 130 Lieder zeichnen sich durch sprachliche Schönheit und Natürlichkeit aus; auf dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges spiegeln sie persönliches Gottvertrauen und christliche Heilserfahrung; Crüger und Ebeling vertonten und veröffentlichten seine Gedichte; Gerhardt gilt als der bedeutendste und bekannteste Kirchenlieddichter nach Luther.

Melodie:
Hans Leo Haßler, geb. 1564 in Nürnberg, studierte Musik in Venedig bei Andea Gabrieli, Organist der Fugger in Augsburg, dann in Prag, Nürnberg, Ulm und seit 1608 in Dresden; vielseitiger Komponist von weltlichen und geistlichen Liedbearbeitungen, gest. 1612 in Frankfurt/Main.


NOTEN



ZURÜCK ZU LIEDER

HOME  |    VERKÜNDIGUNG  |    HOBBIES  |    KANAL  |   KRIPPEN  |   WEIHNACHTSLIEDER  |   KONTAKT  |    SITEMAP

last update: o_haupt_voll_blut_und_wunden.htm / 26.09.2014
created by: © - GRÜNER -